Sodbrennen und Schluckstörungen können allergisch bedingt sein
An der Digestive Disease Week – einem der grössten Kongresse der Magen-Darmspezialisten – in San Diego, referierten Mediziner unter anderem zum Thema eosinophile Ösophagitis (EÖ), die häufig zusammen mit Nahrungsmittelallergien auftritt.
Eine Form der Speiseröhrenentzündung, welche immer häufiger festgstellt wird, ist die eosinophile Ösophagitis.
Schluckbeschwerden und Zeichen von Allergie
Schluckstörungen und Würgereiz bis hin zum Erbrechen, Blockaden in der Speiseröhre, Atemnot, Panikgefühle, Schmerzen hinter dem Brustbein sowie Magenschmerzen sind Zeichen der chronisch-entzündlichen Speiseröhrenentzündung (medizinisch eosinophile Ösophagitis EÖ). Im Blut sind vermehrt so genannte eosinophile weisse Blutkörperchen sowie erhöhte IgE-Werte festzustellen; beide Werte deuten auf eine allergische Reaktion hin.
Die Krankheit gilt erst seit 10 Jahren als eigenständiges Krankheitsbild und wurde lange als sehr seltene Krankheit angesehen. Das hat sich geändert.
Laut PD Dr. Alex Straumann vom Kantonsspital Olten, einer der Erstentdecker der Krankheit, leidet in der Schweiz pro Dorf mit 2’500 Einwohnern mindestens ein Patient an eosinophiler Ösophagitis.
Junge Männer mit Asthma
Einer an der Digestive Disease Week vorgestellten amerikanischen Studie zur Folge wurden ca. 105 Erkrankungen pro 100'000 Personen ermittelt.
Der typische Patient mit einer eosinophilen Ösophagitis ist:
- Männlich
- Eher jüngeren Alters
- Leidet unter Asthma (in 32% der Fälle)
- Leidet unter Verschlucken (Bolusobstruktion, 32% der Fälle)
- Leidet unter Schluckstörungen (in 64% der Fälle)
Ausserdem:
Bei 14 von 18 Patienten wurden Nahrungsmittelallergien festgestellt: gegen Eiweiss, Kuhmilch, Nüsse, Soja.
Bei der Endoskopie (Spiegelung der Speiseröhre) waren bei 28% der Patienten keine Besonderheiten (Vernarbungen) an der Speiseröhre festzustellen. Aber: Von 385 zur Spiegelung überwiesenen Patienten wurde bei 6.5% eine eosinophile Ösophagitis festgestellt.
Über Langzeitfolgen der Krankheit weiss man noch wenig. Es muss aber mit Veränderungen, wie z.B. Vernarbungen oder Verengungen an der Speiseröhre gerechnet werden, was mit massiven Beschwerden und Einschränkungen in der Lebensqualität verbunden ist.
04.11.2008