Sonne kann Netzhaut irreparabel schädigen
Augenexperten warnen vor ungeschützten Blicken in die Sonne. Dies führt zu hochgradigen Sehstörungen.
Durch die Optik des Auges, ähnlich wie bei einem Vergrösserungsglas, wird das Licht gebündelt und führt so zu einer sehr intensiven Ausbleichung der Netzhautmitte (Makula). Die daraus resultierende Netzhautnarbe an der Stelle des schärfsten Sehens zieht eine hochgradige, nicht behebbare Sehstörung nach sich.
Entgegen früheren Annahmen zeigte sich, dass die Netzhaut nicht durch die Hitze, sondern durch photochemische Prozesse geschädigt wird, da sich die Temperatur der Makula (gelber Fleck) beim Blick in die Sonne lediglich um 2 bis 4 C erhöht.
Einen Netzhautschaden (Solarretinopathie) erkennt man durch einen Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes oder durch das Auftreten von Zerrbildern. Eine wirksame Behandlung der Solarretinopathie gibt es nicht. Da der Schaden erst viele Stunden nach der Exposition bemerkt wird, kommt die Gabe von Antioxidantien zu spät.
Spezielle Schutzfolienbrillen
Als sicher gelten kartongefasste Folienbrillen, die die CE-Kennzeichnung zur Sonnenbeobachtung tragen müssen. Damit ist die Sonnen-Sicht-Brille für den direkten, sicheren Blick in die Sonne freigegeben. Allerdings nur für das blosse Auge und nicht zum Blick durch lichtsammelnde Instrumente wie Ferngläser und Teleskope.
Als unsicher oder gefährlich gelten:
- Glassscheiben, die mit einer Kerze berusst wurden.
- Sonnenbrillen, auch mehrere aufeinander getragen bieten keinen Schutz!
- Blick durch Lochblenden.
- Photofilter
- CDs, CD ROOMs, Floppy Discs
- Belichtete und entwickelte Farbfilm- oder Scharzweissfimstreifen.
Bei Verdacht auf einen Netzhautschaden nach Beobachtung einer Sonnenfinsternis muss in jedem Fall ein Augenspezialist aufgesucht werden.
30.09.2005