Sonne schwächt das Sehvermögen
Wer sich jahrelang dem Sonnenlicht ohne Schutz ausliefert, riskiert das Sehvermögen einzubüssen. Dies zeigt eine amerikanische Studie.
Sandra Tomany von der Universität Wisconsin in Madison und ihre Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen Sonnenlicht und dem Auftreten einer Makula-Degeneration bei Teilnehmern einer umfangreichen Augenstudie.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Archives of Ophthalmology" veröffentlicht.
Probanden, die in jüngeren Jahren und zu Beginn der Studie mindestens fünf Stunden am Tag der Sonne ausgesetzt waren, entwickelten in den zehn Jahren nach der ersten Befragung mehr als doppelt so häufig erste Anzeichen der Sehstörung wie Teilnehmer, die weniger als zwei Stunden Sonne am Tag abbekommen hatten.
Bei einer Makula-Degeneration sterben die lichtempfindlichen Zellen an der Stelle des schärfsten Sehens ab.
Dadurch können die Betroffenen nicht mehr richtig scharf sehen und es ist ihnen zum Beispiel nicht mehr möglich, zu lesen oder Auto zu fahren. Die Sehstörung ist eine der häufigsten Ursachen für Sehschärfenverlust im Alter. Bislang gibt es kaum wirksame Therapiemöglichkeiten.
Der Gebrauch von Sonnenbrillen mit gutem UV-Schutz kann das Risiko allerdings mindern, ergab die Befragung. Siehe: Die richtige Sonnenbrille ist kein Luxus
Was ist eine Makula-Degneration?
Die Makula ist ein kleiner Bereich im hinteren Teil des Auges mit dessen Hilfe man feine Details erkennen kann. Bei der Schädigung der Makula, nehmen wir solche Feinheiten als Schleier oder Dunkelheit in der Mitte des Blickfeldes wahr.
Bei der Makula-Degeneration ist sowohl das entfernte wie das nahe Sehvermögen betroffen. Das kann zum Beispiel Tätigkeiten wie Lesen oder Einfädeln einer Nadel schwierig oder gar unmöglich machen.
Die makuläre Degeneration mindert zwar das Sehvermögen im zentralen Teil der Netzhaut, beeinträchtigt jedoch nicht das seitliche oder periphere Sehvermögen des Auges. Man kann zum Beispiel die Umrisse einer Uhr erkennen, aber nicht die Uhrzeit.
Die Krankheit zieht keine völlige Erblindung nach sich. Die Betroffenen haben auch weiterhin ein gewisses Sehvermögen und können sich selbst versorgen.
Wie untersucht der Arzt?
Viele Menschen wissen nicht, dass sie an einer Makuladegeneration leiden, bis es zu einer deutlichen Sehverminderung kommt. Ihr Facharzt für Augenkrankheiten (Ophtalmologe) kann die makuläre Degeneration im Frühstadium mit folgenden Untersuchungen feststellen:
- Ophthalmoskopische Untersuchung der Makula mit einem Augenspiegel (Ophthalmoskopie)
- Amsler-Netz: Der Patient betrachtet ein Raster (Amsler-Netz)
- Fluorescein-Angiographie: Manchmal werden Spezialaufnahmen oder Fluoreszein-Angiogramme gemacht, die zur Feststellung krankhafter Blutgefässe unter der Netzhaut dienen. Der fluoreszierende Farbstoff wird in eine Armvene injiziert. Während der Passage des Farbstoffes durch die Blutgefässe am Augenhintergrund wird der Augenhintergrund photographiert.
Untersuchung der Sehkraft mit dem Amsler-Raster
Mit einem Amsler-Raster (siehe Abbildung unten) können Sie Ihre Sehkraft täglich überprüfen. Damit stellen Sie möglicherweise Veränderungen fest, die Ihnen sonst nicht auffallen würden. Wenn Sie den Raster z.B. an Ihre Kühlschranktür heften, werden Sie täglich daran erinnert, einen Blick darauf zu werfen.
17.02.2005