Spitaleinweisung wegen Arzneimittelnebenwirkungen häufiger als angenommen
Eine englische Studie kommt zum Schluss, dass 1 von 15 Spitaleinweisungen durch Arzneimittelnebenwirkungen verursacht wird. Die meisten Nebenwirkungen wären vermeidbar gewesen.
Während einem halben Jahr wurden in zwei grossen englischen Spitälern bei sämtlichen über 16-jährigen eingewiesenen Patienten (n=18'820) untersucht, ob die Spitaleinweisung (Hospitalisation) aufgrund einer Arzneimittelnebenwirkung erfolgen musste. Zudem wurden die Dauer des Spitalaufenthaltes, die Kosten und die Zahl der Todesfälle wegen einer Arzneimittelnebenwirkung bestimmt.
Eine von 15 Hospitalisationen erfolgte aufgrund einer Arzneimittelnebenwirkung. Die mittlere Hospitalisationszeit betrug 8 Tage. Die auf diesen Daten basierend berechneten jährlichen Hospitalisationskosten wegen Arzneimittelnebenwirkungen beliefen sich auf 706 Millionen Euro. Die Sterblichkeit betrug 0.15% (28 Patienten).
Am häufigsten verursachten nichtsteroidale Entzündungshemmer (Aspirin oder andere Schmerzmittel), harntreibende Medikamente (Diuretika) und Blutverdünner (Antikoagulantien) Arzneimittelnebenwirkungen.
Die meisten Nebenwirkungen wären aufgrund der bekannten Wirkstoffeigenschaften vermeidbar gewesen.
Die weitaus häufigste Nebenwirkung waren Blutungen im Magen-Darmbereich.
23.02.2005