Stammzellen induzieren im Gehirn Reparaturprozesse
Forscher der Stanford University und des Inselspitals konnten erstmals zeigen, dass transplantierte Stammzellen andere Zellen im Gehirn zur Reparatur anregen. Die Studie wurde in der Zeitschrift „Brain“ veröffentlicht.
Forschern der Stanford University und des Inselspitals, Universitätsspital Bern, ist es erstmals gelungen, zu zeigen, wie Stammzellen andere Zellen im Gehirn beeinflussen. Wie die in der Zeitschrift „Brain“ veröffentlichte Studie zeigt, regen transplantierte Hirn-Stammzellen andere Zellen zur Reparatur an.
Neue Hirn-Verbindungen
Bisher ging man davon aus, dass die nach einem Hirnschlag eingesetzten Stammzellen beschädigte Nervenzellen ersetzen. Die Forscher konnten nun zeigen, dass dies nur auf knapp 5 Prozent der transplantierten Stammzellen zutrifft. Die Mehrheit der Stammzellen schüttet Stoffe aus, welche die Nervenzellen dazu bringt, Verbindungen zu anderen Zellen aufzubauen. Dank diesen neuen und intakten „Leitungen“ können andere Hirnregionen die vom Hirnschlag beschädigten Funktionen übernehmen.
Hinweise für Therapie
Obwohl die Forscher die Wirkung der Stammzellen am Gehirn von Ratten untersuchten, liefern die Ergebnisse wichtige Hinweise für den Einsatz der Stammzelltherapie beim Menschen. „Wir wissen jetzt, dass der Zeitpunkt, der Ort und die Art der transplantierten Zellen eine wichtige Rolle spielen“, sagt Studienleiter Robert Andres, Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Inselspitals. Er war in Stanford Stipendiat des Schweizerischen Nationalfonds.
Die Universitätsklinik für Neurochirurgie des Inselspitals Bern gehört zu den führenden Schweizer Kliniken in der Stammzellforschung. Zurzeit läuft eine Studie im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramm (NFP) 63 zum Thema Stammzellen und regenerative Medizin.
12.07.2011