Starker Fluglärm erhöht das Herzinfarktrisiko
Frühere Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen Strassenlärm sowie Luftverschmutzung und dem Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Eine Berner Studie hat nun die Auswirkungen der Fluglärmbelastung auf das Herzinfarktrisiko evaluiert.
Das Team der Universität Bern analysierte die Daten von 4.6 Millionen über 30-jährigen Schweizern.
Je nach Nähe des Wohnortes zu verkehrsreichen Strassen und Flugplätzen evaluierten die Autoren die Lärm- und Feinstaubexposition. Letztlich verglichen sie das Todesrisiko der Personen mit einer hohen Fluglärmbelastung mit demjenigen von Personen mit geringer Exposition, wobei die Resultate bezüglich Feinstaubbelastung, Distanz zu viel befahrenen Strassen, Geschlecht, Bildung und sozioökonomischem Status abgeglichen wurden. Die Beobachtungszeit betrug 5 Jahre (2000 bis 2005).
In den 5 Jahren wurden insgesamt 15'532 Todesfälle aufgrund eines Herzinfarktes verzeichnet. Die Herzinfarkt-bedingte Sterblichkeit stieg mit zunehmender Höhe und Dauer der Fluglärmbelastung an. Bei einer Lautstärkeexposition ≥60 dB über mindestens 15 Jahre war das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, ungefähr um 50% erhöht. Ein Zusammenhang des Fluglärms mit der Gesamtsterblichkeit oder anderen spezifischen Todesursachen war nicht nachweisbar.
Fazit der Autoren: Unabhängig von der Luftverschmutzung geht eine hohe und lange Fluglärmbelastung mit einer erhöhten Herzinfarkt-bedingten Sterblichkeit einher.
12.10.2010