Starkes Schnarchen als Risiko für Herzkrankheiten
Schnarchen gilt schon lange als Risiko für nächtliche Atemstillstände (Schlafapnoe-Syndrom). Nun präsentiert die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie erstmals eine Studie die zeigt, dass häufige nächtliche Atemstillstände die Arterienverkalkung fördert und damit als eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen angesehen werden muss.
Erstmals haben Forscher das Schnarchen - verbunden mit nächtlichen Atemstillständen (Schlafaponoe-Syndrom) - und eine Verkalkung der Herzkranzgefässe in Zusammenhang gebracht.
Die Forscher hatten dazu medizinische Daten von insgesamt 1‘524 Personen zwischen 50 und 80 Jahren ausgewertet. Die Ergebnisse wurden an der 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert.
Nächtliche Atemstörungen wurden wie folgt definiert: 15 nächtliche Störungen des Atemflusses oder Atemstillstände pro Stunde. Dies kam bei insgesamt 22.3% der Teilnehmer vor (29.1% der Männer und 15.6% der Frauen), wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunahm. Die Verkalkung der Herzkranzgefässe wurde mit einem speziellen Score bewertet (0=keine Verkalkung, 400 = starke Verkalkung).
Damit konnten die Forscher einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von nächtlichen Atemstillständen und der Stärke der Verkalkung der Herzkranzgefässe feststellen: Männer ohne bedeutende nächtliche Atemstörungen hatten Verkalkungswerte von durchschnittlich 49; bei Männern mit schweren Atemstörungen (mindestens 30 Vorfälle pro Stunde) lagen die Verkalkungswerte im Schnitt bei 165.
Bei Menschen – insbesondere Männern – über 50 jährig, mit häufigen nächtlichen Atemstillständen, ist das Risiko für Arterienverkalkungen erhöht. Damit muss das Schlafapnoe-Syndrom als eigenständiges Herzrisiko gelten und zwar unabhängig von anderen Herzrisikofaktoren wie erhöhte Blutdruck- und Blutfettwerte, Adipositas, so das Fazit der Kardiologen.
01.05.2012