Strassenverkehr beeinträchtigt die Herzgesundheit
Nebst der Belastung durch Luftschadstoffe im Strassenverkehr scheinen auch Autofahrten den Herz-Kreislauf zu belasten. Dies fanden Schweizer Experten in Zusammenarbeit mit amerikanischen Forschern mit Untersuchungen an Streifenpolizisten heraus.
Der Forschungsleiter wollte die Auswirkungen fahrzeugbedingter Verschmutzung auf Streifenpolizisten untersuchen. Die Streifenpolizisten erschienen als Probanden geeignet, weil sie sich den ganzen Tag in und um fahrende Autos aufhalten müssen und deshalb besonders stark den Schadstoffen ausgesetzt sind. Ausgewählt wurden neun gesunde junge Polizisten.
Die Forscher konzentrierten sich bei den Studien auf Partikel, die kleiner als 2.5 Mikrometer sind und die sich tief in der Lunge ablagern. Sie verifizierten dabei verschiedene Partikel, die aus verschiedenen Quellen stammten.
Silizium und Aluminium stammten z.B. von abgenutzten Strassenoberflächen, eisen-, chrom- und titanhältige Partikel aus mechanischen Fahrzeugteilen. Benzol und Kohlenmonoxid hatten ihre Quelle in der Benzinverbrennung.
Zusätzlich wurde der Herzrhythmus der Fahrer während und nach Fahrten gemessen. Mittels Blutproben wurden Entzündungsparameter und die Gerinnung beobachtet.
Resultat
Autofahrten, bei dem die Geschwindigkeit sich stetig verändert (z.B. im Stadtverkehr) hatten einen signifikanten Einfluss auf die Herzgesundheit der Studienteilnehmer: es wurden entzündete Zellen und Proteine, eine Aktivierung der Blutgerinnung (Thrombose-Gefahr) und unregelmässige Herzschläge festgestellt.
Wie die einzelnen Quellen auf ein Symptom wirken, müsste aber in erweiterten Studien untersucht werden.
Experten schätzen, dass weltweit jährlich 800’000 Todesfällen auf verkehrsbedingte Verschmutzung zurückzuführen sind.
08.12.2004