Stressinkontinenz: Langzeiteffekt eines Vaginalbandes
Zur Behebung oder Verminderung des Urinverlustes bei der weiblichen Stressinkontinenz hat sich das Einsetzen eines Vaginalbandes bewährt. Dies haben nordeuropäische Untersuchungen ergeben.
Die Implantation eines spannungsfreien Vaginalbandes zur Anhebung der Urethra (weibliche Harnröhre) ist eine Operation zur Verminderung einer Form der Inkontinenz (unwillkürlicher Harnabgang), bei welcher Frauen bei körperlicher Belastung (Husten, sich Bücken, Lachen etc.) Urin verlieren. Eine nordeuropäische Studie hat die Effektivität und Nebenwirkungsrate dieser Behandlung nach 7 Jahren evaluiert.
In drei Zentren in Schweden und Finnland wurden 90 Frauen, welche wegen einer primären Stressinkontinenz operiert werden mussten, in die Studie eingeschlossen. Durchschnittlich 7.5 Jahre nach Implantation eines spannungsfreien Vaginalbandes wurden Stressinkontinenztests durchgeführt und das subjektive Empfinden der Frauen erfragt.Mehr zum Thema
In drei Zentren in Schweden und Finnland wurden 90 Frauen, welche wegen einer primären Stressinkontinenz operiert werden mussten, in die Studie eingeschlossen. Durchschnittlich 7.5 Jahre nach Implantation eines spannungsfreien Vaginalbandes wurden Stressinkontinenztests durchgeführt und das subjektive Empfinden der Frauen erfragt.
Bei 80 Frauen waren Daten über 7.5 Jahre erhältlich. Die Tests und die Befragungen zeigten bei 81% der Frauen positive Ergebnisse oder eine Heilung. Ein beschwerdefreier Organvorfall zeigte sich bei 7.8%, bei 6.3% bestand immer noch eine Harninkontinenz und bei 7.5% der Frauen bestanden wiederkehrende Harnwegsinfektionen. Andere Langzeitnebenwirkungen konnten nicht festgestellt werden.
Fazit der Autoren
Das Vaginalband zur Behandlung der Stress-Harninkontinenz zeigte auch nach über sieben Jahren eine gute Effektivität und brachte den Frauen Sicherheit.
Tellmed Online; Obstet Gynecol 2004;104:1259-1262 - C. G. Nilsson et al
08.03.2005
08.03.2005
Dr. med. Gerhard Emrich
Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.