Studie: Nierenspender haben keine geringere Lebenserwartung
Eine Niere zu spenden schadet dem Spender nicht: Eine US-Studie kommt zum Schluss, dass Menschen mit nur noch einer Niere keine geringere Lebenserwartung haben als Nichtspender. Allerdings spenden in der Regel bloss kerngesunde Menschen.
Forscher der Universität Minnesota werteten Daten von rund 3700 Menschen aus, die zwischen 1963 und 2007 eine Niere gespendet hatten. In ihrer im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" publizierten Studie kommen sie zum Schluss, dass der Verlust des Organs weder Gesundheit noch Lebenserwartung der Spender beeinträchtigte.
Der Grund dafür ist laut den Wissenschaftlern wahrscheinlich, dass Spendewillige genauestens untersucht würden: "Die meisten Nierenspender sind extrem gesund, deshalb werden sie auch Spender", sagte Studienleiter Hassan Ibrahim.
Weniger Nierenversagen
Die Forscher wiesen denn auch nach, dass die Spender besonders leistungsfähige Nieren besitzen. "Wir fanden bei 85 Prozent der Spender exzellente Nierenfunktionen", sagte Ibrahim. Nierenversagen traten bei den Spendern zudem um ein Drittel weniger häufig auf als bei Nichtspendern.
Eine Niere zu spenden, sei also sicher, sagte Ibrahim. Das gelte wohl aber nur für gesunde Menschen. Leuten mit hohem Blutdruck, Diabetes oder Übergewicht sollte das Spenden eines Organs nicht erlaubt werden.
Die Nierentransplantation ist weltweit bei weitem die häufigste Organtransplantation. In der Schweiz wurden im Jahr 2007 insgesamt 275 Nieren transplantiert, wie das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Webseite schreibt. Davon waren 99 von lebenden Personen gespendet worden.
30.01.2009