Suizid - Was sind die Alarmzeichen, wie kann geholfen werden?
Einige Hintergrundinformationen zu Suiziden und Depression: Bei vielen Betroffenen liegt dem Suizid eine psychische Erkrankung zugrunde, meist handelt es sich um eine Depression, schreibt das Forum für Suizidprävention und Suizidforschung Zürich (FSSZ).
Viele Menschen sind in diesen Tagen bestürzt, traurig und fassungslos über den herbeigeführten Flugzeugabsturz in Frankreich.
Nach aktuellsten Meldungen soll der ausführende Pilot psychisch krank gewesen sein, und hat in der Folge durch den eigenen Suizid viele Menschen mit in den Tod gerissen.
Ist Suizid voraussehbar? Fakten aus der Schweiz
Insgesamt nehmen sich in der Schweiz jährlich etwa 900 Männer und 400 Frauen das Leben. Hochgerechnet sind das etwa 1% der Menschen eines Geburtenjahrganges. Männer nehmen sich häufiger das Leben als Frauen und ältere Menschen eher als jüngere. Suizidgedanken oder Suizidversuche gibt es allerdings bei den Jüngeren häufiger. 60-90% der Suizidenten litten an einer psychischen Erkrankung, meist an einer Depression. Bei Jugendlichen sind es häufig vorübergehende Krisen, die Suizidhandlungen auslösen, wie das FSSZ schreibt.
Alarmzeichen für einen Suizid laut FSSZ
Folgende Merkmale können Anzeichen für einen geplanten Suizid sein:
- Wenn jemand von Suizid und Sterbensgedanken äussert oder schreibt
- Eine offensichtliche Gleichgültigkeit oder Hoffnungslosigkeit gegenüber Leben und Tod, fehlende Zukunftspläne
- Plötzliche Jobkündigung, Schul- oder Lehrabbruch
- Unerwartetes Weggeben von persönlichen Gegenständen
- Rückzug aus dem sozialen Leben
- Körperliche Vernachlässigung
- Zunahme von Sprunghaftigkeit, Impulsivität oder zwanghaftem Verhalten
- Unerklärbares Verschwinden
- Erhöhtes Risikoverhalten, Unfallgefährdung
- Zeichen von psychischen Erkrankungen (z.B. Wahnvorstellungen, Halluzinationen)
- Selbstverstümmelung
Achtung: Ein Merkmal allein ist noch kein Hinweis für suizidales Verhalten. Aber: Es müssen auch nicht alle Merkmale vorhanden sein, um eine Gefährdung darzustellen.
Die Experten des FSSZ raten – wenn der Betroffene dies selber nicht schafft - bei sichtbaren, wiederkehrenden Veränderungen einer Person, unbedingt Fachleute beizuzuziehen. Fachleute können bereits telefonisch Anweisungen im Umgang mit Suizidgefährdeten und Auskunft über die nächsten Schritte geben.
31.03.2015