Syphilis und andere Geschlechtskrankheiten im Vormarsch
Sexuell übertragbare Erkrankungen (auch STI) haben in den letzten Jahren - und so auch im Jahr 2010 - zugenommen, schreibt das Bundesamt für Gesundheit BAG.
381 Syphilis-Fälle wurden im Jahr 2010 gemeldet; das sind 5% mehr als im Vorjahr. Die meisten Betroffenen sind Männer mit homosexuellen Kontakten.
Syphilis (auch Lues) wird durch Bakterien ausgelöst. Rechtzeitig mit Antibiotika behandelt hinterlässt die Syphilis keine bleibenden Schäden. Unbehandelt kann die Krankheit auch Jahre später noch zum Tod führen. Wichtig: Es müssen alle Geschlechtspartner behandelt werden.
Mit dem so genannten "Tripper" (Gonorrhoe) haben sich im letzten Jahr 173 Personen angesteckt. Hauptbetroffene waren heterosexuelle Männer. Auch die Gonorrhoe wird durch Bakterien verursacht und kann deshalb gut mit Antibiotika behandelt werden.Frauen steckten sich am häufigsten mit Chlamydien an. Insgesamt 6575 Fälle wurden dem Bundesamt für Gesundheit BAG im letzten Jahr gemeldet. Das sind 6% mehr als im Vorjahr. Diese bakterielle Erkrankung sollte baldmöglichst mit Antibiotika behandelt werden. Ein früher Behandlungsbeginn bringt die besten Ergebnisse und schützt vor Komplikationen. Auch bei Chlamydieninfektion müssen alle Geschlechtspartner behandelt werden.HIV: Im Jahr 2010 gab es 595 Neudiagnosen; das sei etwas weniger als in den Jahren 2002 bis 2008, aber etwas mehr als im Jahr 2000. Da das BAG mit Nachmeldungen rechnet, wird die Zahl wahrscheinlich noch nach oben korrigiert werden müssen.Am 21.3. 2011 ist der Start der Präventiv-Kampagne gegen sexuell übertragbare Erkrankungen "LoveLife". Die Kampagne wurde vom BAG, der Stiftung PLANeS und der Aids-Hilfe Schweiz (AHS) erarbeitet.
Die neue LOVE LIFE-Kampagne ist Teil der Umsetzung des neuen Nationalen Programms gegen HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) 2011-2017, das der Bundesrat letztes Jahr verabschiedete und in das neben HIV erstmals auch andere STI integriert wurden.
21.03.2011