Systematische Mammografie-Screening-Programme für alle Frauen
Anlässlich des Internationalen Tags der Mammografie vom 22. Oktober 2010 verlangt die Krebsliga, dass schweizweit alle Frauen zwischen 50 und 70 Jahren Zugang zu systematischen Mammografie-Screening-Programmen erhalten: Immer noch ist eine Mehrheit der Deutschschweizer Kantone nicht bereit, ihren Bewohnerinnen ein solches Programm anzubieten.
Eine Brustkrebserkrankung kann zwar nicht verhindert, jedoch meist im Anfangsstadium diagnostiziert werden. Die Krebsliga setzt sich für ein qualitätsgesichertes systematisches Brustkrebs-Screening ein, das unter die Leistungspflicht der Krankenversicherung fällt.
Wird eine Brustkrebserkrankung frühzeitig erkannt, bestehen gute Heilungschancen.
Einige Kantone haben dies erkannt und für alle Frauen zwischen 50 und 70 Jahren systematische Brustkrebs-Früherkennungsprogramme eingeführt. Es sind dies die Westschweizer Kantone, der Berner Jura und St. Gallen, ab nächstem Jahr auch Graubünden und Thurgau. Das Vorgehen ist eidgenössisch geregelt und ermöglicht gemäss der im Oktober 2009 revidierten Krankenpflege-Leistungsverordnung für die systematischen Mammografie-Screenings eine Kostenübernahme durch die Grundversicherung der Krankenkasse.
Trotz dieser Fortschritte im Hinblick auf die Chancengleichheit für alle Frauen in der ganzen Schweiz bietet die Mehrheit der Deutschschweizer Kantone immer noch keine Mammografie-Screening-Programme an. Somit haben gerade benachteiligte Frauen das Nachsehen und müssen auf eine öffentliche Gesundheitsleistung verzichten, die Leiden verringern, medizinische Behandlungen vereinfachen und zum Teil Leben retten hilft.
Die Krebsliga verlangt, dass alle in der Schweiz wohnhaften Frauen die Möglichkeit erhalten, sich alle zwei Jahre einer qualitätsgeprüften und vom Krankenversicherer übernommenen Mammografie-Untersuchung zu unterziehen. Sie ruft die Kantone ohne systematische Brustkrebs-Früherkennungsprogramme dazu auf, diese möglichst rasch einzuführen.
21.10.2010