Therapietreue beinflusst die Beschwerden
Wissenschaftler aus Wisconsin und Honolulu haben belegt, dass eine schlechte Therapietreue (Compliance) seitens des Patienten sowie eine schwierige Zusammenarbeit mit dem Arzt die Symptome negativ beeinflusst.
Aber auch von Seiten der Ärzte würde es Mängel geben, wie die Studienautoren schreiben. Erwähnt werden hier die zu hohen Ambitionen, perfektionistisches Verhalten, ständige Überlastung oder sogar Burn-Out-Symptome von Seiten der Mediziner. Wie es in solchen Situationen den Patienten physisch und psychisch geht, wurde ganz selten erhoben. Dies war der Grund der US-Forscher, den Einfluss der Therapietreue in einem eher schwierigen Arzt-Patientenverhältnis auf die Beschwerden des Patienten zu untersuchen.
An der Studie nahmen 750 Patienten teil, welche mindestens ein Haupt-Symptom in einer ambulanten internistischen Station abklären liessen. Bald nach der Konsultation konnten die Patienten Fragen zur Zufriedenheit, nach nicht erfüllten Erwartungen sowie zum Verhältnis zum Arzt beantworten. In den darauf folgenden zwei Wochen wurden die Patienten auf die Symptome hin untersucht, weswegen sie den Arzt aufgesucht hatten. Auch die Ärzte wurden befragt: Sie mussten sich in einem vorbestimmten Fragebogen (Difficult Doctor-Patient Relationship Questionnaire (DDPRQ)) zum Verhältnis zu den einzelnen Patienten äussern.
Resultat: Bei jenen 18% der Patienten, die von den Ärzten als „schwierig“ eingestuft wurden, verschlechterten sich die Symptome innerhalb der zwei Wochen deutlich. Aussagen dieser Patienten: Sie vertrauten dem Arzt nicht und fühlten sich nicht verstanden. Bei den gleichen Patienten zeigten die Ärzte häufiger Überlastungsmerkmale sowie zu hohe Ambitionen.
14.02.2011