Tiefe Hirnstimulation bei fortgeschrittenem Parkinson
Eine Art Hirnschrittmacher kann Parkinson-Kranken helfen. Zwar birgt sie Risiken, die Motorik und damit die Lebensqualtität verbessern sich aber deutlich.
138 der Teilnehmer bekamen eine optimale medikamentöse Behandlung. Bei 121 Teilnehmer wurde ein Hirn-Schrittmacher in die Brust implantiert: Elektrische Leitungen führen zu Elektroden im Gehirn, die ihrerseits Signale in jene Hirnareale schicken, welche die Bewegung kontrollieren.
Verbesserte Funktionen und Kontrolle der Motorik
Die Patienten mit tiefer Hirnstimulation gewannen pro Tag 4.6 Stunden, in denen eine gute motorische Funktion und Kontrolle bestand.
71% der Teilnehmer in der Hirnstimulations-Gruppe zeigten nach sechs Monaten deutliche Verbesserungen der motorischen Funktion; in der Medikamentengruppe waren es nur 32%. Auch die Lebensqualität verbesserte sich durch die Hirnstimulation viel deutlicher als durch die medikamentöse Therapie.
Höheres Risiko, aber verbesserte Lebensqualität
Nebenwirkungen traten in der Hirnstimulationsgruppe deutlich häufiger auf: Mindestens ein ernsthaftes unerwünschtes Ereignis trat bei 49 Teilnehmern auf; gegenüber 15 Patienten in der Medikamentengruppe. 39 der unerwünschten Ereignisse hingen mit dem operativen Eingriff zusammen, ein Patient verstarb wegen einer Hirnblutung.
Fazit der Autoren: Zwar traten mit der modernen Behandlungsmethode der tiefen Hirnstimulation mehr unerwünschte Ereignisse auf. Aber die Behandlung ist der medikamentösen Therapie bei fortgeschrittenem Parkinson bezüglich motorischer Funktion und Lebensqualität eindeutig überlegen.
12.01.2009