Tiefschlaf ist wichtig für den Lernerfolg
Der Zusammenhang zwischen Tiefschlaf und Lernfähigkeit ist schon länger bekannt. Forscher der Universität Zürich und der ETH konnten nun erstmals eine direkte kausale Verbindung im menschlichen Gehirn zeigen.
Den Forschern ist es gelungen, den Tiefschlaf der Versuchspersonen gezielt zu beeinflussen in demjenigen Hirnbereich, der zuvor mit einer Lernaufgabe stimuliert worden war.
An dem Experiment nahmen sechs Frauen und sieben Männer teil. Die Teilnehmer mussten drei unterschiedliche motorische Aufgaben bewältigen. Konkret erlernten die Versuchspersonen tagsüber drei verschiedene Abfolgen von Fingerbewegungen.
Am ersten Tag nach den Übungen konnten die Versuchspersonen ungestört schlafen. Am nächsten Tag wurde überprüft, wie die Lernaufgaben nach dem ungestörten Schlaf gelöst werden. Erwartungsgemäss schnitten die Teilnehmer am Morgen besser ab. Je später am Tag, desto grösser wurde die Fehlerquote.
Die Forscher wiederholten das Experiment mit dem Fingerübungen störten aber in der darauf folgenden Nacht den Tiefschlaf der Versuchsteilnehmer. Dazu stimulierten sie akustisch genau diejenige Hirnregion, die während dem Lernen der Fingerübungen stimuliert worden war. Die Probanden merkten nichts von dieser Schlafstörung. Für sie war die subjektive Schlafqualität gleich wie in der Nacht ohne experimentelle Schlafstörung.
Gestörter Tiefschlaf beeinträchtigt die Lernfähigkeit
Nach der Nacht mit der experimentellen Störung des Tiefschlafes war die Leistungsfähigkeit in den Fingerübungen bereits am Morgen so fehlerhaft wie nach ungestörtem Tiefschlaf erst gegen Abend.
Wurde eine andere Hirnregion während dem Tiefschlaf gestört, hatte dies keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit in den Fingerübungen. Die Forscher erbrachten somit den Beweis, dass die Leistungsfähigkeit bei gestörtem Tiefschlaf sinkt, und dass es möglich ist, bestimmte Hirnareale gezielt zu stören während dem Tiefschlaf.
Quelle: Medienmitteilung UZH