Tinnitus: Neue Kombinationstherapie hilft besser gegen Ohrgeräusche
Das für Patienten nervtötende Ohrgeräusch Tinnitus kann zwar nicht geheilt, aber durch eine Kombination von Verhaltens- und Hörtherapie gemildert werden. Zu diesem Schluss kamen niederländische Forscher von der Universität Maastricht.
Niederländische Forscher verglichen eine individuell angepasste Kombination beider Therapien mit der herkömmlichen Tinnitus-Therapie. 492 Patienten nahmen an der Studie teil.
Die Wissenschaftler testeten ihre Kombinationsmethode aus psychologischer Behandlung und Hörtherapie an 245 der Teilnehmer. Die anderen Teilnehmer wurden mit herkömmlichen Mitteln behandelt. Die Beurteilung der Behandlung erfolgte nach drei, acht und nach 12 Monaten. Dies geschah mittels Fragebögen, die Fragen zur Lebensqualität allgemein sowie zu Beeinträchtigungen durch den Tinnitus enthielten. Weder die Personen, die die Fragebögen auswerteten noch die Patienten wussten, zu welcher Therapiegruppe sie gehörten.
Nach 12 Monaten ergaben sich bei den Teilnehmern mit der Kombinationstherapie Verbesserungen um 33% und zwar unabhängig von der Tinnitus-Stärke zur Beginn der Behandlung. Diese Teilnehmer bezeichneten sich als „geheilt“, obwohl der Tinnitus noch vorhanden war, so die Studienleiterin Rilana Cima.
In der Gruppe mit Standardbehandlung lagen die Verbesserungen bei 13%. Hier hätten die Experten jedoch keine spezielle Therapie gegen das Ohrgeräusch selbst durchgeführt, so die Studienleiterin. Nebenwirkungen wurden in keiner der beiden Gruppen beobachtet.
Die neue spezialisierte und individuelle Kombinationstherapie, bestehend aus Verhaltens- und Hörtherapie, sei eine effektive Grundlage für eine einheitliche Behandlung von Patienten mit Tinnitus unterschiedlicher Stärke, so die Forscher.
30.05.2012