Truthähne sind Salmonellenträger
Unzureichend gegarte Truthähne beherbergen - wie Hühnerfleisch - nach jüngsten Untersuchungen eine Reihe von gefährlichen Krankheitserregern.
Ein Wissenschaftsteam der North Dakota State University in Fargo hat mehr als 1'000 Truthähne untersucht. Dort fanden sich sowohl Salmonellen als auch Campylobacter-Bakterien, die zudem noch resistent gegen zahlreiche Antibiotika waren, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Wie das Hühnerfleisch ist auch das Truthahnfleisch anfällig für zahlreiche Krankheitserreger.
Im Falle eines unzureichenden Garens führen diese Erreger zum Teil zu schwerwiegenden Erkrankungen. Die Angst der Experten ist nun dahingehend, dass die Antibiotika-resistenten Erreger ihren Weg auch in die menschliche Nahrungskette oder etwa in Krankenhäuser finden könnten.
Jährlich erkranken zwischen zwei und vier Mio. US-Amerikaner an Infektionen, die durch Salmonellen und Campylobacter-Bakterien verursacht werden. Die Behandlung mit verschiedenen Antibiotika gestaltet sich aufgrund der zunehmenden Resistenzen als äusserst problematisch.
Von den in den Truthähnen gefundenen Salmonellen waren tatsächlich 88 Prozent resistent gegen Tetrazyklin und 35 Prozent gegen andere Antibiotika. 45 Prozent der Truthähne eines Züchters waren sogar gegen vier verschiedene Antibiotika resistent.
Ähnlich verhielt es sich bei der Resistenz gegen Campylobacter. Eine Studie vor einem Jahr kam zu frappant ähnlichen Ergebnissen. Die Gabe von Antibiotika zur Stärkung der Immunabwehr der Tiere sei an der Situation schuld. In der EU wurden einige der Antibiotika in der Tierzucht verboten, um den drohenden Resistenzen in der Humanmedizin den Riegel vorzuschieben.
Die Forscher raten jedenfalls dazu, das begehrte Weihnachtsgeflügel sorgsam und gut zu garen. Dann ist wenigstens die Gefahr einer Magen-Darm-Infektion gebannt, meint die Forscherin.
24.02.2005