Tuberkulose bleibt für Kinder eine Bedrohung
Beim 21. Tuberkulose-Fachsymposium der Lungenliga gestern in Münchenwiler, diskutierten nationale und internationale Spezialisten die Entwicklung in der Tuberkulose-Bekämpfung bei Kindern. Obwohl die Krankheit heute in den westlichen Ländern selten ist, bleibt sie gerade für Kinder eine Bedrohung.
Von 2008 bis 2010 sind in der Schweiz 120 Kinder und Jugendliche an Tuberkulose erkrankt. Die Infektionskrankheit ist für Kinder besonders gefährlich. Gründe dafür sind das noch nicht genügend entwickelte Immunsystem, der häufig schnelle und manchmal tödliche Verlauf der Krankheit, aber auch die komplizierte Diagnosestellung und die schwierige Verabreichung der Medikamente über mehrere Monate. Alles Gründe, um sich der besonderen Situation der Tuberkulose bei Kindern am 21. Tuberkulose-Fachsymposium der Lungenliga zu widmen. Jean-Pierre Zellweger, medizinischer Berater der Lungenliga Schweiz, fasst in seinem Referat zusammen: „Vorbeugung und Behandlung der Infektion bei Kindern ist die Grundlage für eine tuberkulosefreie Gesellschaft“.
Weitgehende Folgen
Wenn ein Kind an Tuberkulose erkrankt, hat dies in vielen Fällen weitgehende Folgen. Von den 120 Tuberkulose-Fällen bei Kindern waren 39 ansteckend. Sie haben Umgebungs-untersuchungen ausgelöst, welche durch die Lungenliga durchgeführt und in deren Verlauf insgesamt 1‘317 Personen getestet wurden. Bei schulpflichtigen Kindern muss sich z.B. die ganze Schulklasse auf Tuberkulose testen lassen. Die Behandlung der erkrankten Kinder und der infizierten Kontaktpersonen mit Antibiotika bedeuten häufig auch eine psychologische Stresssituation, die sie bewältigen müssen.
Broschüre und Infoblatt über Tuberkulose
Die Broschüre der Lungenliga über Tuberkulose erklärt knapp und verständlich die Krankheit, Ansteckung und Behandlung. Weiter erschien ein Infoblatt „Häufig gestellte Fragen zur Tuberkulose und ihre Antworten“, das auch als Download zur Verfügung steht. Diese und weitere Broschüren können kostenlos in Deutsch, Französisch und Italienisch über www.lungenliga.ch, per E-Mail bei info@lung.ch, oder per Telefon unter 031 378 20 50 bestellt werden.
23.03.2012