USZ: Wegweisende Studie schützt Herzinsuffizienz-Patienten
Als Ergebnis einer von Kardiologen des UniversitätsSpitals Zürich geleiteten weltweiten Multi-Center-Studie ändern sich die Behandlungsrichtlinien für Patienten mit Herzinsuffizienz. Die Studie zeigt, dass die Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) bei gewissen Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz nicht zu einer Verbesserung der Symptome führt.
Die EchoCRT-Studie wurde im Jahr 2008 von den am UniversitätsSpital Zürich tätigen Kardiologen Prof. Frank Ruschitzka und Dr. Johannes Holzmeister initiiert. Anlass war die verbreitete Verwendung von CRT-Geräten ausserhalb der Zulassung (Off-Label-Use). Üblicherweise werden die Schrittmacher nur Herzinsuffizienz-Patienten mit einem breiten QRS-Komplex von über 120 Millisekunden implantiert. Vielerorts erhalten jedoch auch Patienten mit schmalem QRS-Komplex die Geräte. Der QRS-Komplex bezeichnet eine Gruppe von Ausschlägen im EKG, die Dauer beträgt normalerweise zwischen 80 und 120 Millisekunden.
Frühere Studien mit kleiner Probandenanzahl suggerierten, dass das Implantieren der Geräte auch bei Patienten mit schmalem QRS die Symptome der Herzschwäche wie Kurzatmigkeit, Leistungsschwäche und Müdigkeit lindert. Obwohl sich aus diesen Studien keine definitiven Schlussfolgerungen ziehen lassen, wurden in der Folge auch diesen Patienten die Schrittmacher eingesetzt. Johannes Holzmeister erklärt: „Bei vielen dieser Patienten wirkt die medikamentöse Therapie nicht. Sie haben jedoch keine weitere Möglichkeit, die vorhandenen Symptome zu mildern, welche die Lebensqualität sehr einschränken. Man erhoffte sich von einer gross angelegten Studie den Beweis, dass die CRT-Geräte auch bei Ihnen zu einer Linderung führt.“
Diese Hoffnung wurde nun zerschlagen. Der Einsatz eines CRT-Gerätes bei Patienten mit einem schmalen QRS-Komplex von weniger als 130 Millisekunden führt nicht etwa zur Linderung der Beschwerden, sondern verschlimmert sie, wie die Ergebnisse der Studie zeigen. Erstmals gelingt es damit einem Forscherteam, für die Anwendung von CRT-Devices eine klare Aussage zu machen. Frank Ruschitzka betont: „Dieses Ergebnis ist ein durchschlagender Beitrag zur Patientensicherheit. Es wird die Behandlungsrichtlinien weltweit prägen. Wir können jetzt besser beurteilen, welcher Patient von einem CRT Schrittmacher profitiert, und wer nicht.“
03.09.2013