Übergewicht: Langzeiteffekt von Magenoperationen
Eine schwedische Studie hat das Risiko von Stoffwechselerkrankungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufes bei Übergewichtigen nach Magenoperationen untersucht.
Über 4000 im Durchschnitt 48-jährige Patienten mit einem BMI> 34 wurden in die Swedish Obese Subjects-Study (SOS-Studie) eingeschlossen.
Etwa die Hälfte der Patienten unterzog sich einer Magenoperation (Magenband, Magenplastik oder Magenbypass), die andere Hälfte wurde konservativ behandelt (Ernährungs-, Lifestyle- und Verhaltens-Interventionen, Medikamente).
Nach 0.5, 1, 2, 3, 4, 6, 8 und 10 Jahren erfolgten Untersuchungen zur Beurteilung des BMIs, der Energieeinnahme, des Blutdruckes, der physischen Aktivität und verschiedener biochemischer Parameter. Zum Zeitpunkt der Analyse im Januar 2004 waren 4047 Patienten seit 2 Jahren und 1703 Patienten seit 10 Jahren in der Studie eingeschlossen.
Nach 2 Jahren hat das Gewicht bei den konservativ behandelten Patienten um 0.1% zugenommen, bei den Patienten nach Chirurgie hingegen um 23.4% abgenommen. Nach 10 Jahren zeigte sich eine Zunahme des Gewichts von 1.6% in der Kontrollgruppe (ohne Operation) und eine Abnahme von 16.1% in der Gruppe mit chirurgischer Intervention.
In der chirurgisch behandelten Gruppe waren die Patienten physisch aktiver, nahmen weniger Energie zu sich, hatten weniger häufig einen Diabetes und die freien Fettsäuren im Blut waren tiefer als in der konservativ behandelten Gruppe. Ein Anstieg der Blutcholesterinwerte (Hypercholesterinämie) und der Blutdruckwerte (Hypertonie) waren in beiden Gruppen gleich häufig anzutreffen.
Fazit der Autoren
Die Magenchirurgie ist eine gute Therapiealternative für stark adipöse (übergewichtige) Patienten. Die Patienten verlieren deutlich an Gewicht und der Effekt bleibt auch über den Langzeitverlauf erhalten. Wichtige Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Risikofaktoren werden verbessert und die Lebensqualität erhöht.
19.05.2006