Übergewicht durch zuviel Baby-Nahrung
Übermässiges Essen in den ersten Lebensjahren kann später zu Übergewicht (Adipositas) führen. Babyratten, welche zuviel Muttermilch bekamen, zeigten andere Stoffwechselwerte, als solche, die im normalen Masse gefüttert wurden.
Australische Forscher, der University of Melbourne zeigten anhand von Versuchen an Laborraten, dass diese, wenn sie in den ersten Lebensmonaten zuviel Nahrung bekamen, später immer schwerer waren, als ihre Artgenossen. Dies war unabhängig davon, wie viel Nahrung und wie fettreich die Nahrung war, die sie im Erwachsenenalter erhielten.
Kleine Ratten, die übermässig viel Muttermilch erhielten, wiesen erhöhte Werte eines am Stoffwechsel beteiligten Enzyms auf. Die Werte waren auch im Erwachsenenalter noch erhöht. Das Enzym (11 Beta-HSD) wird im Fett gebildet. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Umwandlung inaktiven Cortisons in aktives Cortisol. Dieses Hormon beeinflusst den Stoffwechsel und unterstützt die Aufrechterhaltung des Blutdrucks sowie die entzündungshemmende Reaktion des Körpers.
Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass das Hormon Cortisol bei Menschen mit der sogenannten Apfelform (Fettansammlung an Taille und Bauch) besonders häufig vorhanden ist. Diese Menschen entwickeln häufiger Diabetes (Zuckerkrankheit), Hypertonie (hoher Blutdruck) und Hyperlipidämien (zu hohe Blutfettwerte).
Die Studienergebnisse könnten zeigen, dass die Programmierung des Stoffwechsels bereits in den ersten Lebensjahren vorbestimmt wird. Durch übermässiges Essen in jungen Jahren kann die Kapazität der Produktion dieses Stoffwechselhormones offensichtlich erhöht werden.
01.02.2005