Übergewicht im mittleren Alter begünstigt Demenz
Die fortschreitende Zunahme der Fettleibigkeit könnte zu einem Demenz-Boom führen. Das befürchten amerikanische Wissenschaftler, die die Auswirkung von Fettleibigkeit auf die geistige Leistungsfähigkeit bei 10'000 Personen über drei Generationen hinweg untersucht haben.
Venus von Willendorf
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Die Ergebnisse lassen vermuten, dass der Körperumfang eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Demenz spielt.
Bei Menschen, die in mittleren Jahren fettleibig sind, d.h. einen Body Mass Index von mehr als 30 haben, erhöht sich das Risiko an einer Demenz zu erkranken um das dreifache. Im Vergleich dazu liegt die Wahrscheinlichkeit einer Demenz bei Normalgewichtigen gegenüber Übergewichtigen nur bei 35 Prozent. Bei fettleibigen Frauen steige das Risiko sogar um 200 Prozent.
Die Forscher vermuten, dass die Fettleibigkeit entweder einen direkten Einfluss auf das Gehirn hat und dadurch eine Demenzentstehung begünstigt oder das Risiko durch die Kombination mit begleitenden Krankheiten von Herz und Kreislauf, sowie durch Zuckerkrankheit erhöht wird.
Demnach müsse man davon ausgehen, dass die Ausbreitung der Fettleibigkeit auch zu einer zunehmenden „Vergreisung“ der Weltbevölkerung führe und die Demenz in 20 Jahren um rund 400 Prozent häufiger sein könnte, schätzen die Forscher. Das würde bedeuten, dass im Jahr 2050 bereits etwa 45 Mio. Menschen betroffen sein könnten.
03.05.2005