Unbemerkter Bluthochdruck bei jungen Männern häufig
Bluthochdruck stellt eines der größten Gesundheitsrisiken in Deutschland dar. Allerdings bessert sich die Lage, wie eine aktuelle Studie zeigt. Doch Sorge bereitet die wachsende Zahl von jungen Männern mit Bluthochdruck.
Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention diskutiert bei der Pressekonferenz am 11. Dezember anlässlich ihres 38. wissenschaftlichen Kongresses „Hypertonie und Prävention 2014“, wie gerade auch bei dieser Gruppe der Bevölkerung das Wissen um die wirksam behandelbare Krankheit erhöht werden kann.
Für die Studie verglichen Wissenschaftler Daten zum Blutdruck von jeweils rund 7100 Erwachsenen aus Deutschland des Jahres 1998 mit den Jahren 2008 bis 2011. Demnach ist der Blutdruck im Durchschnitt gesunken. „Uns freut besonders, dass der Anteil derjenigen, die an Bluthochdruck erkrankt sind und davon wissen, deutlich gestiegen ist, nämlich von 69 auf 82 Prozent “, sagt Kongresspräsident Professor Dr. med. Thomas Unger, Direktor der CARIM School for Cardiovascular Diseases, Maastricht University. Ausserdem lassen sich heute mehr Menschen mit Bluthochdruck behandeln: Ihr Anteil sei der Studie zufolge von 55 auf 72 Prozent gestiegen.
Sorgen hingegen bereitet den Experten vor allem die durch die Studie aufgezeigte Zunahme von Bluthochdruck unter Männern im Alter von 18 bis 29 Jahren. Sie gehe wahrscheinlich darauf zurück, dass auch in dieser Altersklasse immer mehr Männer übergewichtig sind. „Gerade junge Menschen leben häufig lange Zeit mit Bluthochdruck, bevor sie von ihrer Erkrankung erfahren und sich in medizinische Behandlung begeben“, bedauert Professor Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. Unbehandelter Bluthochdruck zieht gesundheitliche Folgen nach sich: Neben der Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall kann die Erkrankung die Nieren schädigen und auch Potenz und Libido mindern.
Anlässlich des 38. wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Hochdruckliga, der vom 11. bis zum 13. Dezember 2014 in Berlin stattfindet, verdeutlicht Hausberg die Bedeutung der Studie des Robert Koch-Instituts für die Hypertonieforschung: „Einerseits zeigen die Zahlen, dass wir in den letzten Jahrzehnten viel zum Kampf gegen Bluthochdruck beitragen konnten: Das Wissen um die Erkrankung und die Bereitschaft zur Behandlung haben sich deutlich verbessert. Andererseits ist gerade der Anstieg der Betroffenen unter jungen Männern auch als Warnung zu verstehen, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen.“
10.12.2014