Unfallverhütung im Sommersport: Tipps von Fachleuten
Entscheidend ist die Wahl der Sportart, die Regelmässigkeit des Trainings, die entsprechenden ev. fachmännisch begleiteten Vorbereitungen sowie der gesunde Respekt gegenüber seinen körperlichen Grenzen.
Regelmässiges körperliches Training schützt vor Verletzungen und kann längerfristig vor schweren Krankheiten bewahren.
Worauf muss bei der Wahl der Sportart geachtet werden? Welche Vorbereitungen braucht es, um sich gezielt vor Unfällen zu schützen? Antworten finden Sie in den Tipps von Fachleuten des Bundesamtes für Unfallverhütung (BfU).
Verletzungen treten vor allem dann auf, wenn die Sporttreibenden schlecht vorbereitet, unvorsichtig oder übereifrig sind. Grundsätzlich muss zwischen Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko wie Eishockey oder Fussball und Sportarten mit geringem Verletzungsrisiko wie Joggen, Walken, Schwimmen, unterschieden werden.
Allgemein gültige Tipps zur Unfallverhütung
- Beginn und Ausbildung in der Sportart möglichst mit ausgewiesenen Fachpersonen.
- Beratung für die entsprechende Ausrüstung durch Fachpersonal.
- Empfohlene Schutzausrüstungen konsequent tragen.
- Aufwärmen nach Bedarf der Sportart und zwar vor Ausübung der sportlichen Tätigkeit.
- Risikoeinschätzung: eigene körperliche Grenzen akzeptieren, den Mut haben, Nein zu sagen und zu verzichten; sich nicht überschätzen.
- Vorschriften und Regeln einhalten.
- Erste Hilfe Massnahmen: PECH: P = Pause, E = Eis/Kühlung, C = Compression/Druckverband, H= Hochlagern (mehr siehe Erste Hilfe bei Sportverletzungen).
Wahl der Sommersportarten
Grümpelturniere – Unterschätzte Verletzungsgefahren
- Nur wer körperlich gesund, fit und leistungsfähig ist, soll an Grümpelturnieren teilnehmen.
- Vor dem Spiel ganzer Körper intensiv aufwärmen.
- Nockenschuhe sowie Schienbeinschoner sowohl während dem Training wie auch während dem Wettkampf tragen.
- Fair spielen: Gesundheit der Gegenspieler respektieren.
- Totaler Verzicht auf Alkohol und andere Drogen zumindest vor und während dem Turnier.
Mountainbike: Sich selber und die Natur schützen
- Grundtechniken des Fahrens: Jederzeit muss die Fähigkeit gegeben sein, auszuweichen, abzubremsen und anzuhalten.
- Erforderliche Schutzausrüstung tragen: Helm, Handschuhe, Sportbrille, Haut-Sonnenschutz.
- Verletzungsfreies Stürzen üben.
- Nie allein auf grössere Touren gehen, Mobiltelefon oder Notruftelefon mitführen.
- Getränke, ev. Sportlersnacks mitführen.
- Anpassen der Fahrgeschwindigkeit auf unbekannten Strecken, vor allem beim Bergabwärtsfahren.
- Während der Dämmerung und in der Nacht mit Licht fahren, Reflektoren montieren.
Schlauchbootfahren - Gefahr Wasser
- Rettungswesten müssen der Körpergrösse angepasst und getragen und nicht nur mitgeführt werden.
- Die für das Boot angegebene Nutzlast darf nicht überschritten werden.
- Boote nicht zusammenbinden; angebunden sind sie schlecht manövrierbar.
- Unbekannte Flussabschnitte vor der ersten Fahrt erkunden und kennenlernen.
- Nur dort fahren, wo man auch Schwimmen würde.
- Vorsicht bei Hindernissen wie Brückenpfeilern oder ins Wasser hängenden Ästen.
Bergwandern - Wetter nicht unterschätzen
- Bergwanderungen nach den körperlichen Fähigkeiten sorgfältig planen; Gelände mittels Kartenmaterial studieren.
- Eine gute, zweckmässige Ausrüstung ist hier besonders wichtig (Regenschutz, Sonnenbrille, Hut, Hautschutz, warmer Pullover).
- Wetterentwicklungen bereits im Vorfeld beobachten, die Ausrüstung entsprechend anpassen, bei Unsicherheiten besser die Tour absagen.
- Wetterumschwünge kommen in den Bergen plötzlich, im Zweifelsfall besser die Tour abbrechen und umkehren.
- Bergwanderungen nie alleine unternehmen.
- Drittpersonen über die Tour informieren (Alphütte, Hotel, Kollegen); bei der Ankunft sich wieder zurückmelden.
11.06.2007