Veränderte Medikamenteneinnahme während Ramadan
Gläubige Muslime sind während des Ramadans besonders gesundheitsgefährdet: sie ändern ihre Medikamentendosis oder nehmen sie aus Fastengründen gar nicht ein.
Ein Grossteil der gläubigen Muslime ändert während des Fastenmonats Ramadan die Medikation ohne vorher einen Arzt zu informieren und setzt sich so einem grossen Gesundheitsrisiko aus. Dies hat eine Studie des Laboratory of Pharmacology and Toxicology ergeben.
Der muslimische Glaube schreibt vor, dass während des Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken werden darf und keine Medikamente oral eingenommen werden dürfen. Kinder, alte Menschen, stillende Mütter, Schwangere und Kranke sind davon ausgenommen. Die Ergebnisse der Studie wurden im British Medical Journal veröffentlicht.
Das Team überprüfte 81 Patienten und wies nach, dass 58 Prozent während des Ramadan die Einnahme ihrer Medikamente veränderten. Der Grossteil stellte laut BBC die Einnahme gänzlich ein, einige veränderten die Dosierung oder den Zeitpunkt der Einnahme. Zusätzlich wurden Studienergebnisse aus anderen Regionen analysiert.
In Kuwait änderten zwei Drittel der 325 Studienteilnehmer ihre Medikamenteneinnahme. Einer von fünf Patienten nahm dabei die Tagesdosis auf einmal ein. Eine iranische Studie ergab, dass von 124 Epilepsiepatienten 27 während des Ramadan einen Anfall erlitten. 20 der Betroffenen nahmen tagsüber ihre Medikamente nicht ein.
06.10.2004