Verhütung und Prävention unter einem Hut - geht das?
Der Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft und vor sexuell übertragbaren Infektionen - hohe Ansprüche an Ärzte bei der Beratung Jugendlicher.
Der Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft verlangt eine sichere Verhütungsmethode; der Schutz vor sexuell übetragbaren Infektionen (SIT) verlangt eine mechanische Verhütungsmethode - das Kondom.
Das scheint sich auf den ersten Blick zu widersprechen - Kontrazeptiva (orale Verhütungsmittel) schützen vor Schwangerschaft, aber nicht vor Infektionen und Kondome schützen nicht sicher vor einer Schwangerschaft.
Das sexuelle Verhalten Jugendlicher unterscheidet sich grundsätzlich von dem Erwachsener durch mehr Risikobereitschaft, Experimentfreude, Impulsivität/Spontanität, Emotionalität. Die sexuelle Aktiviät bei den Jugendlichen von 17 Jahren hat sich zwischen 1976 und 2002 extrem verändert: 1976 waren 33% der Knaben und 28% der Mädchen sexuell aktiv; 2002 waren es 52% der Knaben, 49% der Mädchen.
Die Jugendlichen haben ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Infektionen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, häufigeren Partnerwechsel, Alkohol- und Drogenkonsum, erhöhte Sensibilität für Chlamydieninfektionen sowie durch Unter- oder Fehleinschätzung der Anwendung von Verhütungsmitteln.
Sind die Wünsche - sicherer Schutz vor Schwangerschaft und sicherer Schutz vor sexuell übetragbaren Infektionen - überhaupt machbar oder blosses Wunschdenken?
- Prävention sexuell übertragbarer Infektionen und sichere Kontrazeption bei Jungendlichen (PDF), ein Artikel der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugengynäkologie (PDF).
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24.12.2007