Verkehrsunfälle: In 3 Prozent sind Medikamente schuld
Nach neusten Berechnungen von Forschern der Universität Bordeaux war bei bis zu 3% von 70'000 Unfallbeteiligten der Konsum stärkerer Medikamente schuld.
Die Forscher analysierten Daten aus Unfallprotokollen sowie aus einer Datenbank der französischen Polizei.
Die Medikamente werden in Frankreich in 3 Risiko-Kategorien eingeteilt: 0 = kein oder praktisch kein Risiko; 3 = hohes Risiko.
Resultat: Verglichen mit an den Unfällen unschuldig Beteiligten (z.B. Fussgänger) konnte bei 31% der Unfallverursacher ein Medikamentenkonsum der Risikoklasse 2 nachgewiesen werden und bei 25% sogar ein Konsum der Risikoklasse 3.
Den Berechnungen der Forscher zu Folge passierten 3.3% der Unfälle unter dem Einfluss von Risikostufe 2 oder 3 Medikamenten. In die Risikoklasse 3 sind Hypnotika und Sedativa eingeteilt; den grössten Anteil belegten Benzodiazepine.
Die Forscher warnen: Unter solchen Medikamenten darf niemand selber ein Auto, Fahrrad oder Mofa lenken.
Zu Risikoklasse 2-Medikamenten zählen die Froscher Anditidabetika (Insulin oder Tabletten), zentral wirkende Bluthochdruck-Medikamente, Muskelentspannungsmittel, Opioide, Medikamente gegen Parkinson, Epilepsie, Allergien, Depressionen, Angstzustände sowie Medikamente gegen Alkohol- und Opioid-Entzug.
Risikoklassen bald europaweit
Diese Unterteilung der Medikamente in verschiedene Risikoklassen – in Frankreich, Spanien und Belgien sind sie bereits eingeführt – könnten demnächst europaweit gelten. Das DRUID-Projekt (Driving Under the Influence of Drugs, alcohol and medicines) und das International Council on Alcohol, Drugs and Traffic Safety (ICADTS) machen sich dafür stark. Vorgesehen sind optische Warnbilder auf den Medikamentenpackungen.