Videospiel hilft Kindern im Kampf gegen Krebs
Ein Video-Game soll krebskranken Kindern und Jugendlichen helfen, ihre Erkrankung besser zu verstehen und soll ihnen Mut machen. Das Spiel hilft auch den Kindern ihre Medikamente besser einzunehmen, wie eine im Fachblatt „Pediatrics“ publizierte Studie zeigte.
Die Studie wurde an 34 Zentren in der USA, Canada und Australien durchgeführt. 375 krebskranke Kinder und Jugendliche, im Alter von 13 bis 29 Jahren, nahmen daran teil. Bei allen musste eine Krebsbehandlung begonnen werden, die über mindestens vier Monate hinweg durchgeführt werden musste.
Eine Gruppe der Teilnehmer wurde gebeten, ein speziell entwickeltes Videospiel zu spielen. Das Videogame sollte ihnen „spielend“ Mut machen und sie lehren, mit den Problemen der Krebserkrankung und deren Therapie umzugehen.
Die restlichen Teilnehmer spielten dieses Spiel nicht. Nach einem und nach drei Monaten wurden die beiden Gruppen bei folgenden Punkten verglichen: Einhaltung der Medikamenteneinnahme, Glaube, selbst etwas gegen den Krebs tun zu können, Wissen zur Erkrankung, Stress und Lebensqualität.
Es zeigte sich, dass die Video-Gruppe die Medikamenteneinnahme besser einhielt als die Vergleichsgruppe. Ausserdem war die Video-Gruppe bestärkter im Glauben, selber etwas bewirken zu können und das Wissen über die Krankheit war grösser. Bezüglich Stress und Lebensqualität zeigte sich kein deutlicher Vorteil durch das Spiel.
Fazit der Forscher
Es scheint, dass speziell ausgerichtete Videospiele bei krebskranken Kindern und Jugendlichen helfen können, Medikamente besser einzunehmen und sich Wissen zur Krankheit anzueignen sowie den Glauben an Selbsthilfe zu stärken.
Mehr Infos zum Videospiel
Das Videospiel mit dem Namen „Re-Mission“ ist ein so genanntes "Serious Game", also eines mit seriösen und lehrreichen Inhalten. Es soll den krebskranken Kindern die Erkrankung erläutern und Mut machen. Ziel des Spiels ist es, die Krebszellen bei der Jagd auf die Organe zu besiegen. Als Waffe wird, wie im richtigen Leben, die Chemotherapie eingesetzt. Zudem müssen verschiedene Symptome der Erkrankung bekämpft werden. Entwickelt wurde das Videospiel von der Non-Profit-Organisation HopeLab.
An der deutschen Version des Spiels wird derzeit noch gearbeitet. Wer nicht so lange warten will, kann das Spiel unter www.re-mission.net in der englischen, französischen oder spanischen Version gratis herunterladen oder bestellen. Dort gibt es auch eine Demoversion zum Kennenlernen.
19.08.2008