Viele Kinder können vor Allergien schützen
Zahlreiche Kinder schützen die Mutter vor allergischen Reaktionen wie Schnupfen oder Bindehautentzündung. Dies entdeckte ein europäisches Forscherteam und fragt sich nun, ob umgekehrt Frauen mit Allergien einfach weniger Kinder bekommen.
Bei Kindern weiss man: je mehr Geschwister das Kind hat, desto weniger erkrankt es an Asthma oder Heuschnupfen. Hier kommt die sogenannte „Hygiene-Hypothese“ zum Zug, das heisst, je enger der Kontakt untereinander ist, desto häufiger infizieren sich Kinder mit irgendwelchen Bakterien oder Viren. Dadurch wappnet sich das Immunsystem und die Kinder sind weniger anfällig für Allergien.
Leidet allerdings die Mutter bereits an Überempfindlichkeiten, steigt beim Kind das Asthma oder Heuschnupfenrisiko.
Auch diese Erkenntnisse konnten die Forscher in ihrer Studie bestätigen: Bei Müttern mit mehreren Kindern stellten sie eine wesentlich geringere Anfälligkeit für Allergien wie Schnupfen und Bindehautentzündung fest. Eine durch eine Fehlgeburt oder Abtreibung beendete Schwangerschaft hatte allerdings keinen Einfluss für ein Allergierisiko wie Schnupfen und Bindehautentzündung.
Frauen, die früher einmal schwanger waren, erkranken seltener an allergischem Schnupfen und zwar ungeachtet dessen, ob sie eine Lebendgeburt oder einen Schwangerschaftsabbruch hatten. Da bei einer Schwangerschaft vermehrt entzündungshemmende Faktoren gebildet werden, könnte dies die Überempfindlichkeit der Mutter senken. Dies ist eine der Erklärungen der Wissenschaftler.
Die Hygiene-Hypothese, die bei Kindern ein schützender Faktor darstellt, könne auch bei Müttern mit vielen Kindern gelten. Und als letzte Erklärung nennen die Forscher die Ernährung der Mutter, die sich mit zunehmender Anzahl der Kinder verändert und für eine verminderte Allergieempfindlichkeit verantwortlich sein soll.
Welche Faktoren genau den beobachteten Effekt hervorrufen, soll nun Gegenstand erweiterter Forschung sein.
11.04.2005