Vitamin-D-Mangel erhöht Risiko für Herzkrankheiten
Ein Vitamin-D-Mangel wird mit einigen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Eine Dänische Langzeitstudie belegt nun, dass der Mangel an Vitamin-D auch das Herz-Erkrankungsrisiko um bis zu 40% erhöht und das Risiko daran zu sterben um 81%.
Das fettlösliche Vitamin D wird in der menschlichen Haut mit Hilfe von Sonnenbestrahlung gebildet. Ein Mangel an Vitamin D trifft aber nicht nur Skelett und Zähne, sondern wird auch mit anderen chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Dänische Forscher wollten wissen, wie gross der Einfluss eines Vitamin-D-Mangels auf das Herzerkrankungsrisiko, insbesondere auf den Herzinfarkt, und wie gross das Risiko ist daran zu sterben. Sie analysierten dazu Patientendaten aus einer Bevölkerungsstudie aus dem Jahr 2008. Damals wurden in den Jahren 1981 und 1983 bei der Bevölkerung die Vitamin-D-Spiegel gemessen.
Die Forscher massen bei 10'170 Patienten aus der Bevölkerungsstudie, verschiedenen Alters und Geschlechtes, das 25-Hydroxy-Vitamin-D im Blut. Hier handelt es sich um die Speicherform des Vitamins. Während insgesamt 29 Jahren wurden die Teilnehmer auf Herzerkrankungen und Todesfälle durch Herzinfarkt hin beobachtet.
Es zeigte sich, dass bei zu tiefen Vitamin-D-Werten im Vergleich zu einem normalen Vitamin-D-Spiegel im Blut, das Risiko für einen Herzinfarkt um 64% höher war. Das Risiko eine koronare Herzerkrankung (KHK) zu erleiden war bei niedrigen Vitamin-D-Werten um 40% und das Risiko an einer Herzerkrankung zu sterben um 81% erhöht.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit für die Einnahme von Vitamin D vom März 2012:
Die heutige Datenlage spricht dafür, dass ein 25(OH)D-Spiegel Spiegel von mindestens 50nml/l nötig ist, um insbesondere die Knochengesundheit bei allen Erwachsenen sowie die Muskelgesundheit bei älteren Personen zu unterstützten. Demnach empfiehlt das BAG Erwachsenen ab 59 Jahren die Vitamin-D-Zufuhr von 600 IE pro Tag, doch für ältere Personen (über 60 J.) empfiehlt die Arbeitsgruppe nachdrücklich eine Vitamin-D-Gabe von 800 IE pro Tag.
Die Arbeitsgruppe empfiehlt, Labortests zur Bestimmung der Vitamin-D-Konzentration nur bei Personen mit einem hohen Risiko für einen Vitamin-D-Mangel durchzuführen, um deren möglichen Bedarf für eine höhere Vitamin-D-Zufuhr zu ermitteln. Gefährdet für einen Vitamin-D-Mangel sind laut der Arbeitsgruppe insbesondere Heimbewohner und andere Menschen, die wenig an die Sonne kommen (ältere oder behinderte Menschen, Schichtarbeiter). Menschen, die oft Sonnenschutzmittel verwenden, leiden ebenfalls häufig an Vitamin-D-Mangel. Im Winter ist bei vielen Menschen in der Schweiz und auch in Europa, der Vitamin-D-Spiegel niedrig.
Insbesondere bei älteren Menschen erhöht sich die Sturz- und Knochenbruchgefahr durch einen Vitamin-D-Mangel. Hier liegt laut BAG der optimale obere Wert von Vitamin-D bei mindestens 75 nmol/. Gemäss einer kürzlich durchgeführten Studie bei Personen mit Hüftfrakturen in der Schweiz könnte diese Schwelle mit einer Vitamin-D-Einnahme von 2000 IE pro Tag bei 93% der älteren Personen erreicht werden. Vitamin-D kann kaum über die Nahrung aufgenommen werden.
Aktuell fehlen Daten für Vitamin-D-Gaben zur Knochen - und Muskelgesundheit von Kindern und Jungendlichen sowie zu den übrigen, nicht die Knochen betreffenden Erkrankungen, für alle Altersgruppen.
01.10.2012