Volkskrankheiten Bluthochdruck und Diabetes erhöhen das Krebsrisiko
Bluthochdruck hat sich mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt. Diabetes kommt ebenfalls viel häufiger vor als früher. Beide Krankheiten scheinen das Krebsrisiko um bis zu 20 Prozent zu erhöhen, wie Dänische Forscher nach einer Datenanalyse belegen.
Dabei interessierte sie an den Resultaten vorwiegend, wer Krankheiten wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte (Hypercholesterinämie) oder Diabetes aufwies.
Die Teilnehmer wurden während durchschnittlich 12.5 Jahren beobachtet und hatten alle zu Beginn keine Krebserkrankung. Während der Studiendauer stellten die Forscher über 400'000 Mal eine Krebserkrankung fest.
Bei allen drei Erkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie) war der Männeranteil höher. Patienten, die Medikamente gegen Bluthochdruck oder gegen Diabetes einnehmen mussten, erkrankten häufiger an Krebs. Für behandlungsbedürftige erhöhte Blutfettwerte (Hypercholesterinämie) fanden die Forscher hingegen kein erhöhtes Krebsrisiko.
In den ersten drei Monaten nach der Diabetesdiagnose erkrankten Männer doppelt so häufig an Krebs, wie ohne Diabetes; bei den Frauen war diese Rate etwas kleiner (1.8-Fach). Danach sank dieses Risiko bei allen wieder. Nach einem Jahr war bei beiden Geschlechtern mit Diabetes das Krebsrisiko aber immer noch um etwa 20% erhöht.
Bei den Patienten mit Bluthochdruck ergaben sich ähnliche Zahlen: hier war das Krebsrisiko in den ersten drei Monaten um etwa 50% erhöht und sank danach bei beiden Geschlechtern auf etwa 10%.
Die häufigsten Krebsarten, die in diesem Zusammenhang auftraten waren bei den Frauen Krebs der Gebärmutterschleimhaut, der Bauchspeicheldrüse sowie Nierenkrebs und Leberkrebs. Bei den Männern standen Krebs der Prostata und ebenfalls Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Nierenkrebs sowie Darmkrebs zuoberst auf der Liste.
Laut den Forschern scheint Diabetes das Krebsrisiko stärker zu erhöhen als erhöhter Blutdruck. Und: Die erhöhten Raten von Krebs innerhalb der ersten drei Monate nach Bluthochdruck- oder Diabetesdiagnose könne auch daher rühren, dass die Patienten in dieser Zeit öfter und gründlicher untersucht würden, so die Forscher.
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16.03.2016