Vollständige Basisimpfungen und Auffrischungsimpfungen auch bei Erwachsenen wichtig
Auch wer als Kind alle Basisimpfungen durchlaufen hat, sollte als Erwachsener zum eigenen Schutz sowie zum Schutz seiner Umgebung, Auffrischungsimpfungen nicht verpassen.
Zu den Basisimpfungen, die in der Schweiz allen Kindern bis zum 5. Lebensjahr verabreicht werden, gehören Impfungen gegen Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Diphtherie, Keuchhusten, aber auch Kinderlähmung, Starrkrampf, Hepatitis, Windpocken und die Impfung gegen Pneumokokken, gehören zur sogenannten Basisimmunisierung.
Bei einigen Impfungen reicht die Basisimpfung, andere sollten im Erwachsenenalter aufgefrischt werden, damit der Impfschutz weiterhin gewährleistet ist.
Vollständige Impfungen sowie Auffrischungsimpfungen tragen viel dazu bei und verringern das Infektionsrisiko und Erkrankungsrisiko bei Babys, Erwachsenen und alten Menschen sowie das Ausbreiten von Infektionen (Epidemie, Pandemie).
Wer darf nicht geimpft werden?
Es komme eher selten vor, dass für jemand eine Impfung tabu sei, wie Prof. M. Baggegay vom Universitätsspital Basel gegenüber dem Fachblatt springermedizin.de sagt.
Nicht geimpft werden dürfe bei akuten Krankheiten. Bei bestehender Hühnereiweissallergie sind folgende Impfungen nicht möglich: gegen Grippe, Windpocken, Masern-Mumps-Röteln, Gelbfieber sowie gegen die Frühsommerhirnhautentzündung (FSME), die durch Zecken übertragen wird. Diese Impfstoffe enthalten hühnereiweissähnliche Proteine und können deshalb für Allergiker gefährlich werden. Dasselbe gilt für eine Allergie gegen bestimmte Antibiotika (Neomycin, Streptomycin).
Eine sogenannte aktive Impfung* – Impfung mit Lebendimpfstoffen oder Totimpfstoffen – ist bei gleichzeitiger regelmässiger Einnahme von bestimmten Kortisonpräparaten, Immunsuppressiva sowie Chemotherapie untersagt. Auch HIV-Patienten, Personen mit einem angeborenen Immundefizit-Syndrom sowie bei Leukämie und Schwangerschaft darf nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden.
*Alle Impfungen des Schweizerischen Impfplans sind aktive Impfungen. Der Lebendimpfstoff enthält abgeschwächte Erreger, welche die Krankheit nicht auslösen können. Der Totimpfstoff enthält abgetötete Erreger oder lediglich Bruchstücke des ursprünglichen Erregers.
Warum Erwachsene gegen Kinderkrankheiten impfen?
Bei Erwachsenen sind die Symptome und Beschwerden einer Kinderkrankheit oftmals viel stärker und gefährlicher. Bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die zum Beispiel an Masern erkranken, liegt das Komplikationsrisiko (z.B. eine Hirnhautentzündung) etwa bei 15%. Etwa vier Prozent aller Windpockenerkrankungen im Erwachsenenalter gehen mit schweren Komplikationen einher.
Bei jungen Männern kann eine Mumpserkrankung zu einer Zeugungsunfähigkeit führen – um nur einige Komplikationen von Kinderkrankheiten bei Erwachsenen zu erwähnen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich vor der Schwangerschaft gegen Kinderkrankheiten wie Masern oder Röteln impfen, um sich selber und vor allem auch das Ungeborene zu schützen. Dasselbe gilt für Eltern, die eine häufige Infektionsquelle für Säuglinge und Kleinkinder sind: hier ist insbesondere auch die Keuchhustenimpfung (Pertussis) empfohlen.
Informieren Sie sich zu allen Impfempfehlungen und darüber, welche Impfung wann gemacht werden sollte und welche Auffrischungsimpfung im Erwachsenenalter erfolgen sollte im Fokus Impfen.
25.06.2014