Vorhofflimmern: Auch ohne Symptome erhöhtes Hirnschlagrisiko
Vorhofflimmern – ob mit oder ohne Symptome - kann einen Hirnschlag provozieren, wie Forscher in einer Studie belegt haben. Das würde allenfalls jene Hirnschläge erklären, bei denen keine Ursache erkannt wurde.
Vorhofflimmern wird als Rhythmusstörung (Aussetzer) bemerkt. Es kann aber auch unbemerkt ablaufen, wenn die Aussetzer lediglich ganz kurz sind. Forscher untersuchten, ob ein solches symptomloses Vorhofflimmern ebenfalls eine Hirnschlag-Gefahr darstellt.
An der ASSERT-Studie nahmen 2'580 Patienten (65 oder älter) mit einem frisch implantierten Herzschrittmacher oder einem Herz-Defibrillator (ICD), die die Herzaktivität aufzeichnen, teil. Bei keinem der Teilnehmer bestand zu Beginn der Studie ein Vorhofflimmern.
In den ersten drei Monaten wurden die Teilnehmer auf Rhythmusstörungen im Vorhof hin untersucht. Die weitere Beobachtungszeit dauerte im Schnitt 2.5 Jahre.
Bereits in den ersten drei Monaten trat bei 261 Patienten (10.1%) ein symptomloses Vorhofflimmern auf. Bei diesen Patienten war das Hirnschlagrisiko mehr doppelt so hoch. Nach Berechnungen der Forscher könnten solche symptomlosen Episoden eines Vorhofflimmerns die Ursache für etwa 13% der ungeklärten Hirnschläge sein.
Patienten, bei denen das Vorhofflimmern Symptome macht, erhalten zur Vorbeugung eines Hirnschlages eine medikamentöse Blutverdünnung. Ob auch Patienten mit einem symptomlosen Vorhofflimmern davon profitieren, wurde bis jetzt noch nicht untersucht.
23.01.2012