WHO: Tuberkulosegefahr in Afrika und Europa
Die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen in Afrika hat sich verdreifacht, laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In Europa sei die Zahl der Antibiotikaresistenzen und damit die Zahl der Erkrankungen rasant gestiegen.
Die Tendenz der steigenden Tuberkuloseerkankungen halte an, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Verschärft werde die Situation durch den Anstieg der HIV-Infektionen und der Aids-Erkrankungen und durch schlechte Gesundheitsversorgung.
Ein Drittel der 1.7 Mio. Todesfälle würden zur Zeit in Afrika registriert. In Osteuropa müsste die Antibiotikaresistenz gegen die Bakterienstämme für die steigende Zahl der TB-Erkrankungen verantwortlich gemacht werden. Dies sei auch in Russland zu verzeichnen.
Dabei gäbe es berechtigte Hoffnung, die Tuberkulose endlich zu besiegen, so der WHO-Generaldirektor Lee Jong-wook, aber der Weg sei noch lang. Solange in Afrika die TB- und HIV/Aids-Krankheiten nicht gemeinsam bekämpft würden, sei kein Ende der Epidemien abzusehen. Die erforderlichen Methoden und Vorgehensweisen seien genügend bekannt und würden – gezielt eingesetzt – zu guten Ergebnissen führen. Leider fehle es an genügend Investitionen diesen Kampf aufzunehmen.
Es sei immer noch so, so der Leiter des WHO Stop TB-Departement, dass in vielen Regionen mehr als die Hälfte der Patienten keinen oder nur ungenügenden Zugang zur Tuberkulosebehandlung hätten.
Patienten mit TB müssten auch auf HIV getestet und entsprechend behandelt werden, so die Forderungen der WHO. Selbstverständlich gälte das selbe umgekehrt für HIV-Infizierte. Das Department for International Development hat für die nächsten drei Jahre eine Unterstützung in der Höhe von 7.2. Mio. Euro zur Bekämpfung der Tuberkulose weltweit zugesagt.
29.03.2005