Wachstumshormone zur Anti-Aging-Therapie

In zwei grossen medizinischen Datenbanken wurde nach englischsprachigen Studien gesucht, welche bis November 2005 publiziert wurden.

Wachstumshormone heissen auf englisch Growth Hormones, nachfolgend GH genannt.

Für die Auswertung suchten die Forscher nach Studien, die folgende Teilnehmergruppen verglichen: Teilnehmer mit GH-Therapie und Teilnehmer ohne GH-Therapie, sowie Personen mit GH-Therapie plus Lebensstiländerung (Bewegung mit oder ohne Diät) und Personen mit alleiniger Lebensstiländerung.

Die Studienteilnehmer mussten mindestens 50 Jahre alt sein. Der Body-Mass-Index (BMI) durfte nicht nicht mehr als 35 sein. Die Behandlung mit den Wachstumshormonen musste für mindestens 2 Wochen erfolgt sein. Studien mit einer GH-Therapie zur Behandlung einer Erkrankung wurden ausgeschlossen.

31 Studien erfüllten diese Bedingungen. Insgesamt beendeten 220 Teilnehmer ihre jeweilige GH-Therapie. Die Teilnehmer der Studien waren durchschnittlich 69 Jahre alt und wiesen im Schnitt einen BMI von 28 auf.

Resultate

Bei den Teilnehmern mit GH-Therapie zeigte sich im Vergleich zu denjenigen ohne GH-Therapie:

• Eine Abnahme der Körper-Fettmasse um durchschnittlich minus 2.1 kg
• Eine Zunahme der fettfreien Körpermasse im Schnitt um 2.1 kg
• Keine wesentliche Änderung des Körpergewichts, trotz der geänderten Körperzusammensetzung der Körpermasse.
• Unwesentliche Reduktion des Gesamtcholesterins (um minus 0.29 mmol/L).
• Andere Faktoren wie Knochendichte und andere Fettwerte im Blut blieben durch die GH-Therapie unbeeinflusst.
• Bei den mit GH behandelten Personen traten folgende Nebenwirkungen deutlich häufiger auf: Flüssigkeitsansammlungen im Weichteilgewebe, Gelenksschmerzen, Karpaltunnelsyndrome (Schmerzen durch Einengung eines Nerv am Handgelenk) und Gynäkomastien (Vergrösserung der Brustdrüse beim Mann).
• Mehr Neuauftreten einer Zuckerkrankheit (Diabetes) und von gestörtem Nüchternblutzucker (Vorstufe des Diabetes).

Fazit der Autoren

Gemäss diesen Resultaten können Wachstumshormone nicht als Antiaging-Therapie empfohlen werden.

Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin Annals of Internal Medicine.