Weniger Krebstote aber mehr Tumore durch das Papilloma-Virus
In den USA sind seit den 90er Jahren insgesamt die Krebsfälle sowie Todesfälle wegen Krebs rückläufig. Laut einem Bericht im Fachblatt Journal of the National Cancer Institute wurde allerdings ein Anstieg bei den Krebserkrankungen durch Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV) wie Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs sowie Mundboden- und Rachen-Tumore gezählt. beobachtet.
Laut des aktuellen JNCI-Berichtes zur Krebssterblichkeit sind im Zeitraum zwischen 2000 und 2009 die Sterberaten durch die häufigen Krebsarten wie Brust-, Lungen- oder Darmkrebs bei den Männern um 1.8%, bei den Frauen um 1.4% und bei den Kindern um 1.8% jährlich zurückgegangen.
Die Zahl der neuen Krebserkrankungen ging um durchschnittlich 0.6% jährlich zurück. Ausser bei Kindern zwischen 0 und 14 Jahren: hier wurde ein Anstieg der Krebsneuerkrankungen von 0.6% jährlich beobachtet.
Rückgang bei Brust-, Darm- und Lungenkrebs
Bei beiden Geschlechtern waren weniger Todsfälle durch Lungenkrebs zu verzeichnen. Vermutlich sei dies auf auf das veränderte Rauchverhalten seit den 90er Jahren zurückzuführen, so die Experten. Ebenso war ein steter Rückgang bei Todesfällen durch Darmkrebs zu beobachten. Empfohlene Präventionsmassnahmen (regelmässige Darmspiegelungen) sowie verbesserte Therapien hätten zum Rückgang der der Sterblichkeit durch Darmkrebs geführt. Auch die Brustkrebs-Todesfälle reduzierten sich aufgrund verbesserter Therapien; die Zahl der Neuerkrankungen blieb allerdings gleich.
Anstieg bei anderen Krebsarten
Insgesamt kam es zu einem Rückgang der Krebsfälle. Bei einigen Krebsarten wurde jedoch ein Anstieg beobachtet: Bei beiden Geschlechtern nahmen die Krebsfälle an Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Nieren, Leber, schwarzem Hautkrebs sowie Leukämie zu. Bei den Frauen stiegen die Gebärmutterkrebsfälle, bei den Männern das sogenannte Plasmazytom (Multiples Myelom).
Steigende Zahl von Krebs durch das HP-Virus
Das humane Papillomavirus (HPV) wird für Gebärmutterhals- Scheiden-, Anal-, Schamlippen- Peniskrebs sowie für Tumoren im Mundboden-Rachen-Raum verantwortlich gemacht. Gegen das HP-Virus könnten aber insbesondere junge Frauen geimpft werden. Doch die Zahlen aus dem Jahr 2010 zeigten, dass weniger als die Hälfte der Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren mindestens eine Impfdosis und davon nur ein Drittel alle 3 empfohlenen Dosen erhalten hatten. Insbesondere betroffen sind Mädchen aus den Südstaaten, Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen und Mädchen hispanischer Herkunft. Damit dürfte das Ziel der US-Gesundheitsveranwortlichen, bis 2020 80% aller Mädchen zwischen 13 und 15 mit allen drei Impfdosen durchzuimpfen, kaum erreicht werden.
Der stetige Rückgang bei einigen Krebsarten sei natürlich erfreulich, so der Leiter der Amerikanischen Krebsgesellschaft. Die Herausforderung für die Zukunft liege darin, diesen Trend beizubehalten. In anderen Bereichen wie bei ansteigenden Fällen von Tumoren durch das humane Papillomavirus (HPV) ist allerdings noch viel Präventionsarbeit zu leisten. HPV-Viren werden durch sexuelle Kontakte übertragen. Mädchen sollten sich deshalb möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen das HP-Virus impfen lassen.
17.01.2013