Wie gesund sind Kaffeetrinker?
Über 80'000 Krankenschwestern sowie 41'000 männliche Mediziner wurden seit 1986 zu ihrem Kaffeekonsum befragt. Ergebnis: Kaffeekonsum (4-5 Becher täglich) wirkt sich vor allem bei Frauen positiv auf die Gesundheit aus. Die Forscher vermuten einen günstigen Effekt auf die Blutgefässe.
Kaffee senkt das Risiko für Alzheimer, Parkinson, schützt vor Gallensteinen, verstärkt die Wirkung von Schmerzmitteln.
Und: Kaffeetrinker erkranken weniger häufig an Diabetes, Leberkrebs oder Gicht; das die positiven Resultate aus vergangenen Studien.
Hier noch ein paar negative Resultate aus anderen Studien: Kaffeekonsum kann den Schlaf stören; Schwangere sollten eher zurückhaltend sein beim Kaffeetrinken - Kaffee kann frühzeitige Wehen auslösen - und auf das Herzkreislaufsystem wirkt sich Kaffee eher ungünstig aus.
Die Forscherin Esther Lopez-Garcia von der Autonomen Universität Madrid wollte es genau wissen und zog für ihre Arbeit Daten aus der grossen Nurses' Health Study (NHS) mit 84’214 ausschliesslich weiblichen Teilnehmern sowie Daten der Health Professionals Follow-up Study mit 41’736 Männern aus dem medizinischen Bereich heran. Die Teilnehmer wurden alle zwei Jahre zu ihrem Kaffeekonsum befragt und ihr Gesundheitszustand überprüft.
Kaffeetrinker leben länger
Ergebnis: Je mehr Kaffee getrunken wurde, desto kleiner war das Sterberisiko und zwar bei beiden Geschlechtern. Im Detail: In der höchsten Kategorie (6 Kaffees täglich) war die Sterblichkeit bei den Männern um 20% geringer, bei den Frauen um 17%; 4-5 Becher Kaffee pro Tag senkten das Sterberisiko bei den Frauen gar um 26%.
Es zeigte sich, dass Kaffeetrinker weniger häufiger an einem Herzschlag starben. Auf die Krebstodesfälle hingegen hatte der Kaffee keinen Einfluss.
Ergebnis nicht über alle Zweifel erhaben
Die Forscherin vermutet, dass Kaffee das Entstehen einer Arteriosklerose vermindert, die eine Hauptursache für Herzinfarkte ist. Sie betont aber, dass diese Ergebnisse – wie auch frühere Resultate – nicht frei von Zweifeln sind. Mit solchen Studien könne man zwar Zusammenhänge aufzeigen, die Kausalität (Ursache/Wirkung) sei aber damit nicht bewiesen.
- Die etwas andere Hommage an den Kaffee (PDF)
(Rosenfluhverlag Ars Medici Nr. 12 2008)
19.06.2008