Wutanfall erhöht Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
Starke Emotionen wie z.B. Wut, aktivieren das Nervensystem: die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen dabei rasch an. Damit können Wutanfälle insbesondere für Herzpatienten ein erhöhtes Herzinfarkt- oder einen Schlaganfallrisiko darstellen, wie Forscher ermittelt haben.
Es zeigte sich, dass insbesondere die ersten zwei Stunden nach einem Wutausbruch risikoreich sind. Demnach stiegen das Herzinfarktrisiko sowie das Risiko für ein anderes akutes Herzereignis (z.B. ein Angina pectoris-Anfall) nach einem Wutanfall um fast das Fünffache und das Schlaganfallrisiko um mehr als das Dreifache. Das Risiko für einen Gefässriss im Gehirn stieg um das Sechsfache und das Risiko für gefährliche Herzrhythumusstörungen verdreifachte sich.
Choleriker sind besonders gefährdet
Cholerische Personen - also solche, die sich häufig ärgern, sogenannte Choleriker - insbesondere jene mit einem vorbestehenden Herzproblem, hatten in der Studie das höchste Risiko, ein Herzereignis zu erleiden, wie die Forscher schreiben. Nach deren Berechnungen erleidet demnach jeder 15. Choleriker durch einen Wutausbruch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Obwohl den Forschern ein recht konsistenter Zusammenhang zwischen Wutanfällen und Herzproblemen in allen Studien auffiel, würden sie grossen Ärger allein nicht einfach als Ursache für ein Herzkreislaufereignis bezeichnen. Bei gesunden Menschen sei das Risiko einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall durch einen Wutanfall zu erleiden nämlich trotzallem insgesamt relativ klein. Der Grund dafür ist, dass solche Anfälle in der Regel kurz dauern und das Herzkreislaufsystem sich in der Regel rasch wieder erholt.
Was passiert bei einem Wutanfall oder bei anderen starken Emotionen?
Bei einer starken Gemütsregung kommt es zu einem raschen Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdruckes. Beides belastet das Herz und schädigt die Blutgefässe. In der Folge können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden, die einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall auslösen können.
Die bleibende Frage ist demnach, wie kann ''gefährlicher'' Wut vorgebeugt werden? Personen, die sich häufig und heftig ärgern sollten zunächst vorbeugend eine Herzuntersuchung durchführen lassen, um eine Vorerkrankung auszuschliessen.
Allenfalls könnten danach vorbeugende medikamentöse Massnahmen in Erwägung gezogen werden. Antidepressiva hätten sich zum Beispiel zur Impulskontrolle bewährt. Diese könnten insbesondere bei Menschen, die aus geringstem Anlass in grosse Wut geraten eventuell eingesetzt werden.
12.03.2014