Zahngesundheit: 96% der Bevölkerung lassen sich behandeln
Die Schweizer Zahnärzte sind zufrieden: Die Mundhygiene ist gut und die meisten Patienten mit ihrem Zahnarzt zufrieden, wie eine Umfrage der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft SSO ergab. Zwei Drittel gehen lediglich zur Kontrolle zum Zahnarzt, ein Viertel wegen Zahnschmerzen.
Seit 20 Jahren stagniert die Anzahl der Zahnarztkonsultationen. 96% der Befragten gaben an, ihre Zähne beim Zahnarzt behandeln zu lassen. Am wenigsten häufig besuchen Romands und Personen mit tiefer Schulbildung eine Zahnarztpraxis. Zwei Drittel der Patienten suchen zweck Kontrolle einen Zahnarzt auf, ein Viertel wegen Zahnschmerzen und weniger als ein Fünftel wollen "alle Zähne in Ordnung bringen". Die Zahl der Totalsanierungen sank demnach in den letzen 30 Jahren um mehr als die Hälfte.
Zwar gibt ein Fünftel der Befragten an, bereits einmal einen Zahnarzt im Ausland konsultiert zu haben, aber ein Viertel davon wird dies in Zukunft nicht mehr machen. Vorwiegende Gründe waren: Dentaltourismus, Arbeit als Grenzgänger, Zahnarztbesuch im Herkunftsland sowie Notfälle. Die beliebtesten Destinationen für Auslandbesuche waren Deutschland, Frankreich, Italien und Ungarn und dies zumeist aus Kostengründen. 36% der Migranten lassen ihre Zähne vorzugsweise im Heimatland behandeln.
Wichtig an der Zahnarztpraxis ist für die Patientin: Freundlichkeit, genügend Zeit zur Aufklärung über Behandlungsschritte sowie deren Kosten. 96% der Befragten gaben an mit ihrem Zahnarzt zufrieden bis sehr zufrieden zu sein; Frauen noch mehr als Männer. Und: Mitglieder der SSO werden bevorzugt, da diese Qualitätsstandards garantieren. Ausserdem bleiben über die Hälfte der Befragten bei einem Wohnortwechsel ihrem "alten" Zahnarzt treu. Vor einem Wechsel, muss sich ein neuer Zahnarzt erst bei Freunden, Verwandten oder Bekannten bewährt haben.
Folgende Faktoren machen Patienten unzufrieden: Überhöhte Rechungen, Angst sowie Behandlungsmängel.
Wissen über Mundhygiene gross
Die meisten Befragten kennen die gängigen Vorbeugemassnahmen wie Zahnpflege, Vermeiden von Zucker, Einsatz von Fluoriden und zahnärztliche Kontrollen. Mehr als die Hälfte der Interviewten gibt an, die Zähne täglich zweimal zu putzen, meist morgens und abends; ein gutes Drittel sogar noch häufiger, nämlich immer nach den Mahlzeiten. Der Anteil der Personen, die ihre Zähne nur bei Gelegenheit oder täglich einmal putzen, ist seit 1980 kontinuierlich zurückgegangen.
Über 80% der Befragten wissen inzwischen, dass Zahnkaries vermeidbar ist. Tendenz: weiter zunehmend. Auch das Wissen um die Vermeidbarkeit von Erkrankungen des Zahnfleischs (Gingivitis) und des Zahnhalteapparats (Parodontitis) hat sich in den letzten zwanzig Jahren stetig verbessert. Befragte, die bei SSO-Zahnärzten in Behandlung sind und zur Dentalhygienikerin gehen, sind signifikant besser über die Vermeidbarkeit von Zahnfleischerkrankungen informiert.
30% der Befragten benutzen eine elektrische Zahnbürste und die Zahnseide wird immer beliebter. Frauen und gut gebildete Personen kaufen sich deutlich häufiger Zahnpflegeprodukte als Männer oder weniger Gebildete.
03.01.2011