Zitronenmelisse: Die Geistesmedizin
Die Zitronenmelisse (Melissa offincinalis) wurde schon im 16. Jahrhundert als „Geistesbeschleuniger“ bezeichnet. Jetzt bringen Wissenschaftler den Nachweis für diese Behauptung und legen vielleicht die Basis für eine zukünftige Alzheimer-Behandlung.
Nach den ersten wissenschaftlichen Untersuchungen der British Psychological Society könnte die Pflanze auch für Patienten, die an Demenz leiden, eingesetzt werden, meinen Forscher der Northumbria University.
In Laborversuchen haben sie festgestellt, dass die Pflanze die Aktivität von Acetylcholin, einem chemischen Botenstoff, der mit dem Erinnerungsvermögen in Verbindung gebracht wird, steigert.
Der Botenstoff ist bei Alzheimer-Patienten in nur geringen Mengen vorhanden. ,,Der Pflanzenextrakt könnte auch bei Patienten eingesetzt werden, die an Störungen des Erinnerungsvermögens leiden“, meint Forschungsleiter Andrew Scholey. In ersten Versuchen mit Studenten wurden Kapseln mit getrocknetem Pflanzenextrakt verabreicht. In den Versuchen konnte bewiesen werden, dass der Extrakt die Gehirnleistung verstärkt. ,,Wir müssen aber weitere genaue Studien durchführen um zu sehen, ob die Pflanzenextrakte auch bei Alzheimer angewendet werden können“, erklärte Scholey bei der Präsentation der Studie.
Die ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet und Westasien beheimatete Zitronenmelisse wird schon seit dem griechisch- römischen Altertum als Heilpflanze verwendet. Die Pflanze, die auch unter dem Namen „Herztrost“ bekannt ist, wird bis zu 90 Zentimeter hoch. Die Blätter riechen und schmecken vor der Blüte zitronenartig. Die Pflanze wird auch in der Küche zum Würzen von Süssspeisen und Getränken geschätzt.
25.02.2005