Zuviel Koffein erhöht das Risiko einer Fehlgeburt
Bislang war die gefährliche Menge von Koffein während der Schwangerschaft mit 300 Milligramm täglich beziffert worden. Eine US-Studie zeigt: bereits zwei Tassen pro Tag verdoppeln das Fehlgeburtsrisiko.
Bereits eine Menge von 200 Milligramm Koffein täglich - das entspricht ungefähr zwei Tassen Kaffee - verdoppelt die Gefahr einer Fehlgeburt, erklärten Wissenschaftler des Forschungszentrums Kaiser Permanente in Oakland (US-Bundesstaat Kalifornien).
Sie raten deshalb Schwangeren auf Kaffee, Tee und koffeinhaltigen Getränke in den ersten fünf Monaten der Schwangerschaft zu verzichten.
Dass Koffein in der Schwangerschaft das ungeborene Kind gefährden kann, war schon in vorherigen Studien festgestellt worden. Allerdings war die potenziell gefährliche Menge bislang mit 300 Milligramm täglich angegeben worden. Kritiker hatten damals argumentiert, die älteren Studien hätten nicht berücksichtigt, dass Frauen mit unproblematischem Schwangerschaftsverlauf wegen der morgendlichen Übelkeit Koffein oft von sich aus meiden.
Die Forscher des Oaklander Instituts beobachteten in den Jahren 1996 bis 1998 mehr als 1'000 Frauen, die während der ganzen Schwangerschaft Koffein konsumierten. Das Ergebnis: Die Gefahr einer Fehlgeburt wuchs mit steigendem Koffeinkonsum, sei es durch Kaffee, Tee, heisse Schokolade oder andere koffeinhaltige Getränke.
Schwangere, die nicht ganz auf Koffeingenuss verzichten wollen, sollten täglich höchstens nur eine Tasse Kaffee trinken oder auf entkoffeinierte Produkte umsteigen, sagte der Mediziner De-Kun Li, einer der Verfasser der Studie. Die Studie wurde im "American Journal of Obstetrics and Gynecology" veröffentlicht. Das Stimulanzmittel wirkt mitunter auch auf die Gefässe und beeinträchtigt dadurch die Durchblutung der Placenta, so die Experten.
22.01.2008