Wachstumsstörungen
Wenn ein Kind viel kleiner oder grösser ist als Gleichaltrige, kann eine ernsthafte Krankheit dahinter stecken.
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Die Gene haben den grössten Einfluss auf das Wachstum. Verschiedene gesundheitliche Probleme können das genetisch vorgegebene Wachstum jedoch beeinträchtigen: Dazu gehören Störungen des Magen-Darm-Traktes (z.B. Zöliakie), Herzfehler, Asthma, Knochenerkrankungen, Nierenprobleme und verschiedene Syndrome. Das Wachstum kann sich aber auch verlangsamen oder beschleunigen, wenn die Hormone (Schilddrüsen-, Nebennieren- oder Wachstumshormon) nicht im Lot sind.
Bei manchen Kindern verzögert es sich bereits im Mutterbauch, zum Beispiel weil die Plazenta sie ungenügend mit Nährstoffen versorgt. Ein Teil dieser Kinder kann diesen Rückstand ohne Behandlung nie mehr aufholen und bleibt ein Leben lang klein.
Die Bedeutung der Wachstumskurve
Die Länge und das Gewicht eines Neugeborenen sind in der Regel Ausdruck davon, wie es ihm während der Schwangerschaft im Mutterbauch ergangen ist. In den ersten beiden Lebensjahren passt sich das Wachstum dem Muster an, das genetisch vorgegeben ist. In dieser Zeit sind «Spurwechsel» der Perzentilenkurve meist bloss Zeichen dieser Anpassung und kein Hinweis auf eine krankhafte Störung. Nach dem zweiten Geburtstag sollte das Wachstum seine vererbte Spur erreicht haben und diesen Perzentilenkanal bis zum Beginn der Pubertätsentwicklung nicht mehr verlassen. Ein plötzlicher Abfall oder Anstieg auf der Wachstumskurve könnte ein Hinweis auf eine krankhafte Störung sein, die einer Abklärung bedarf.
Jedes Kind sollte von Geburt an regelmässig gemessen werden, insbesondere wenn sein Wachstum unter der 3. Perzentile oder über der 97. Perzentile verläuft. 90 Prozent der Kinder, deren Grösse bei der Geburt unter der 3. Perzentile lag, holen den Rückstand gegenüber Gleichaltrigen bis zum dritten Lebensjahr auf. Bei Kindern, die das nicht tun, muss der weitere Wachstumsverlauf sorgfältig überprüft werden und nach den Gründen für die Wachstumsverzögerungen gesucht werden.
Frühe Abklärung ist wichtig
Ist ein Kind im Vergleich zu Gleichaltrigen auffällig kleiner, sollte eine Abklärung idealerweise zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr erfolgen. Ein Kinder-Endokrinologe untersucht, ob der Klein- bzw. Grosswuchs eine krankhafte Ursache hat. Mittels einer Röntgenaufnahme der linken Hand ermittelt er das aktuelle Knochenalter des Kindes und errechnet, wann die Pubertätsentwicklung beginnen und wie gross das Kind letztlich als Erwachsener wird.
Eine frühe Abklärung ist deshalb so wichtig, weil das Wachstum mit dem Ende der Pubertät abgeschlossen ist. Wird die Wachstumsstörung zum Beispiel durch einen Mangel an Wachstumshormon verursacht, sind die Chancen, dass das Kind im Erwachsenenalter eine normale oder nahezu normale Grösse erreichen wird, umso grösser, je früher mit der Behandlung begonnen wird. Nach Abschluss der Pubertät hat Wachstumshormon keinen Einfluss mehr auf die Körpergrösse.
Mit freundlicher Unterstützung von Novo Nordisk
15.03.2018