Reanimation: Mehr Herzmassage – weniger Atemstösse
Eine im Circulation publizierte Studie zeigt, dass bei Herzstillstand ausserhalb des Spitals die Strategie „mehr Brustkompressionen - weniger Atemstösse“ das Überlebensrisiko um bis zu über 50% erhöht.
Ab April 2006 reanimierten die Notfallmediziner nach der neuen Strategie: Mindestens 3 Zyklen à 200 Brustkompressionen vor der Intubation (Einleitung der künstlichen Beatmung), danach 50 Brustkompressionen in Abwechslung mit 2 Atemstössen; absolute Minimierung der Pausen zwischen den Herzmassagen. Die Defibrillation mit dem Defibrillator erfolgte in beiden Gruppen sobald als möglich.
Hautpstudienendpunkt war das Überleben bis zum Spitalaustritt bei den 1097 Patienten mit einem Herzkreislaufstillstand vor April 2006 im Vergleich zu den 339 mit einem solchen Ereignis danach. Ausserdem interessierten die Forscher die Gedächtnisleistungen sowie die Zahl der Patienten mit erreichter spontaner Blutzirkulation.
Die Gesamtüberlebensrate stieg von 7.5% vor April 2006 auf 13.9% mit der neuen Technik. Bis zur Entlassung aus dem Spital stieg die Überlebensrate von 22% auf fast 44%. Von den 25 Überlebenden nach einer Reanimation nach neuer Wiederbelebungsstrategie (mehr Brustkompressionen, weniger Atemstösse) hatten 88% eine gute Hirnfunktion bei Spitalaustritt. Die Zahl der Patienten mit erneuter spontaner Blutzirkulation stieg von 37% vor April 2006 (alte Reanimationsstrategie) auf fast 60% bei neuer Strategie.
Fazit der Autoren: Das Legen des Schwergewichts auf viele Brustkompressionen und ein Minimum an Pausen für die Beatmung scheint bei Herzkreislaufstillstand ausserhalb des Spitals die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich zu erhöhen. Demnach sollte die alte ABC-Regel (A = Freilegen der Atemwege, B = Breathing (Beatmung), C = Circulation (Herzkompression)) in die CBA-Regel umgewandelt werden.
08.05.2009