Herzstillstand: Einsatz von Defibrillatoren durch Laien kann Leben retten
Sowohl trainierte Laienhelfer als auch zufällig Anwesende können mit dem Einsatz eines öffentlichen Defibrillators bei einem Herzstillstand Leben retten. Trainierte Laien sind dabei sogar noch erfolgreicher, als wenn auf den Rettungsdienst gewartet wird. Dies zeigt eine Erfahrungsstudie am Flughafen Frankfurt, wo im Jahr 2003 automatisierte externe Defibrillatoren (AED) installiert wurden.
Für das Überleben ist die frühzeitige Herzdefibrillation als lebensrettende Akutmassnahme entscheidend. Diese muss innerhalb von 3-5 Minuten erfolgen. Pro verlorene Minute verschlechtert sich die Überlebenschance um 10%.
Unter "Frühdefibrillation" wird die Intervention mit einem automatisierten externen Defibrillator (AED) durch Laien verstanden. Wobei hier zwischen trainierten Laien und zufällig anwesenden, nichttrainierten Laien unterschieden wird.
Die meisten vorliegenden Studien zu diesem Thema (USA, Europa) zeigen höhere Überlebensraten bei der Anwendung der AED durch trainierte Ersthelfer - dies im Vergleich zu herbeigerufenen professionellen Rettungsteams (Notarzt/Rettungsdienst). Die Forscher begründen dies mit der wesentlich kürzeren Zeitspanne bis zum Reanimationsbeginn durch vor Ort anwesende trainierte Ersthelfer gegenüber der meist längeren Anfahrtszeit der gerufenen professionellen Retter.
Das Plädoyer der Forscher zur Installation von automatischen externen Defibrillatoren (AED), an öffentlichen Orten wo sich viele Menschen aufhalten - in Restaurants, Bahnhöfen, auf Flughäfen, in grossen Einkaufszentren sowie auch in Kliniken - ist deshalb verständlich. Ebenfalls verständlich ist die Forderung, dass das Personal an solchen Plätzen für AED-Reanimationen geschult werden soll.
Denn: mit der Frühdefibrillation am Flughafen Frankfurt am Main haben bei insgesamt 14 AED-Reanimationen in den Jahren 2003-2010 gut die Hälfte überlebt, wie die Forscher im Fachblatt "Der Kardiologe" schreiben.
24.09.2012