Empfehlungen zum Fischkonsum
Die Meere sind überfischt, die Fische mit Schadstoffen verseucht; so lauten die Schlagzeilen. Soll man da noch Fisch essen? Ist die Empfehlung „1-2 Portionen Fisch pro Woche“ wirklich gesundheitlich begründet und ökologisch überhaupt noch vertretbar?
Aus ernährungsphysiologischer Sicht gilt Fisch als ein sehr wertvolles Lebensmittel, das Proteine, die Vitamine A und D sowie B-Vitamine und Jod liefert und vor allem eine wichtige Quelle fur die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensaure) und DHA (Docosahexaensaure) darstellt.
Heute gehen Ernährungsexperten davon aus, dass die Omega-3-Fettsäure Linolensäre im menschlichen Korper nur unzureichend in EPA und DHA umgewandelt werden kann. Zur Abdeckung dieser Fettsäuren ist der Fischkonsum empfehlenswert. Dabei sind nicht nur die fettreichen Meerfische Lieferanten von DHA und EPA, auch regionale Süsswasserfische tragen zur Deckung des Omega-3-Fettsäuren-Bedarfs bei.
Aus ökologischer Sicht gilt es, auch ein Augenmerk auf die Auswahl der Fischarten zu werfen.
Bedrohte Fischarten wie Heilbutt, Red Snapper, Rotbarsch, Steinbutt, Seezunge, Schwertfisch etc. sollten gemieden werden (siehe www.wwf.ch/fisch). Zuchtfische werden teils mit Fischmehl und Fischöl aus der Verarbeitung von bedrohten Fischarten gefuttert. Es ist daher wichtig, nur Fische aus nachhaltiger Fischerei zu konsumieren. Diese werden mit dem MSC- oder Bio-Label gekennzeichnet oder stammen von einheimischen Berufsfischern.
Aus toxikologischen Grunden sollten Schwangere auf Fische wie Hai, Schwertfisch, Marlin/Speerfisch, Ostsee-Lachs und Ostsee-Hering mit zu hoher Belastung an Schadstoffen (Quecksilber und/oder Dioxinen) verzichten und den Konsum von frischem Tunfisch sowie auslandischem Hecht auf maximal eine Portion pro Woche zu begrenzen.
Fischempfehlungen fur gesunde Erwachsene:
- 1-2 Portionen Fisch pro Woche
- Fischarten abwechseln und bewusst auswahlen
- Einheimische Fische bevorzugen oder auf Fische mit MSC- oder Bio-Label achten
17.12.2009