Glyx-Diät: Wieder nur ein Modetrend?
Wer es richtig macht und weiss wie es geht, nimmt unter Einhaltung des glykämischen Indexes (GI oder Glyx ) bestimmt ab. Aber ohne Bewegung geht’s trotzdem nicht. Lesen Sie hier, was es mit dem glykämischen Index auf sich hat.
Was ist der Glyx?
Glyx ist die Abkürzung für glykämischer Index (GI). Das ist ein Wert, der angibt, wie stark der Blutzuckerspiegel nach Aufnahme eines bestimmten Lebensmittels steigt. Wenn man Lebensmittel mit niedrigem Glyx isst, bleibt man länger satt - genau darauf basiert die Glyx-Diät.
Wirkung von Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index
Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index (.z.B. Baguette) werden vom Körper schnell resorbiert (aufgenommen) und der Blutzuckerspiegel steigt rasant an. Damit der Blutzuckerspiegel wieder auf ein Normalmass sinkt, braucht der Körper grosse Insulinmengen.
Weil das Ganze recht schnell von sich geht, schüttet der Körper mehr Insulin aus, als eigentlich notwendig. Dieses Mehr an Insulin erzeugt leicht eine Unterzuckerung: es kommen Hungergefühle, die gestillt werden wollen. Darüber hinaus erschwert ein hoher Insulinspiegel den Abbau von Körperfett.
Wirkung von Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index
Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (z.B. Vollkornprodukte) werden vom Körper nur sehr langsam resorbiert, der Blutzuckerspiegel steigt analog langsam an und behält länger seine Höhe. Dadurch spürt man viel länger kein Hungergefühl.
Beurteilung der Glyx Diät
- Der GI hilft, Lebensmittel auszuwählen, die lange satt machen. Er führt zum Verständnis der Ursachen von Heisshungerattacken und man versteht, warum Weissbrot schlechter satt macht als ein Stück Vollkornbrot.
- Die Nahrung besteht nicht nur aus Kohlenhydraten. Auch Fett und Eiweiss müssen bei der Ernährung berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Schwarze Schokolade hat einen niedrigen gykämischen Index. D.h. die Kohlenhydrate werden nur langsam vom Körper aufgenommen und machen dadurch langfristig satt. Ob dadurch schwarze Schokolade mit ihrem hohen Fett und Kaloriengehalt zum Abnehmen geeignet ist, muss bezweifelt werden.
- Die Menge der Energie- und Fettzufuhr scheinen bei dieser Diät keine Rolle zu spielen. Diese Behauptung ist wissenschaftlich nicht tragbar, wie bei andern Diäten ist auch hier die Energiebilanz für den Abnehmerfolg ein äusserst wichtiger Teil.
- Um Lebensmittel zu vergleichen muss man verzehrsübliche Portionengrössen einander gegenüberstellen. Der GI bezieht sich jedoch nicht auf vergleichbare Lebensmittelportionen sondern auf eine standardisierte Menge Kohlenhydrate (50 g). Er vergleicht beispielsweise 1 kg Wassermelone (à 50 g Kohlenhydrate) mit 5 dl Fruchtsaft (à 50 g Kohlenhydrate).
- Generell unterliegt der glykämische Index von Mensch zu Mensch individuellen Schwankungen. Der GI macht ausserdem nur Angaben über einzelne Nahrungsmittel und nicht über Nahrungsmittelkombinationen wie z. B. Brot mit Butter und Marmelade oder über komplette Mahlzeiten. Ein Lebensmittel wird aber nur selten isoliert verzehrt, deshalb ist der glykämische Index ein eher theoretischer Wert.
- Die Handhabung des glykämischen Indexes ist für Laien schwierig. Manche Nahrungsmittel sind zwar wegen ihres hohen Anteils an gesättigten oder gehärteten Fetten eher ungesund, haben aber einen niedrigen Index, weil Fette die Magenentleerung und somit die Aufnahme des Zuckers aus dem Darm verlangsamen. Um die Werte einzelner Lebensmittel interpretieren zu können, sollte man also einiges Grundwissen über Ernährung mitbringen, zumal auch die Zubereitung eine Rolle spielt und letztlich der glykämische Gesamtwert einer Mahlzeit zählt.
Der Glyx von wichtigen Lebensmitteln
Nachfolgend finden Sie ein paar wichtige Lebensmittel mit den ungefähren Angaben der Glyx-Werte.
Niedrige Glyx-Werte bedeuten, dass beim Verzehr, der Blutzuckerspiegel langsam hochsteigt (längeres Sättigungsgefühl) beim hohen Glyx-Wert hingegen steigt der Blutzuckerspiegel rasant schnell und entsprechend hoch ist die Insulinausschüttung im Körper (man hat schneller wieder ein Hungergefühl).
21.03.2007