Hygienemängel in der Privatküche
Bevölkerung und Fachexperten schätzen Gesundheitsrisiken durch Ernährung nicht gleich ein. Fachexperten fürchten vorallem Fehlverhalten in der Ernährung sowie unhygienische Zustände in Privatküchen.
Dazu wurde in Sachsen-Anhalt und in Nordrhein- Westfahlen die Küchenhygiene ausgesuchter Personengruppen allen Alters mittels Befragung und zusätzlich mit mikrobiologischen Messungen in den Küchen untersucht. Experten gehen davon aus, dass analoge Hygienemängel auch in der Schweiz bestehen.
Gefahrenzonen in der Küche
Die Ermittlungen zeigen, dass vor allem im Bereich der Nasszone (Spülbecken, Abfluss, Spülutensilien) und bei der Händehygiene grosse Mängel vorherrschen. Das Spülbecken und die Abtropffläche werden nicht gründlich gereinigt und die Spülutensilien wie Lappen, Bürste und Schwamm nicht regelmässig gewechselt.
Über 80% der Befragten geben an, die Spülutensilien erst nach 2-4 Wochen oder gar noch später zu wechseln. In einem solch verschmutzten und feuchten Milieu können sich Keime optimal vermehren. Vor allem die mikrobiologischen Untersuchungen zeigen hier die höchsten Keimbelastungen. Auch die Temperaturen von Kühlschrank
und Gefriergerät waren oft nicht optimal eingestellt.
Probleme bei über 65-Jährigen und männlichen Singlehaushalten
Beide Untersuchungen stellten die grössten Hygienemängel in der Gruppe der über 65-jährigen Probanden fest. Genau diese Gruppe ist aufgrund eines häufig geschwächten Immunsystems besonders gefährdet in Bezug auf Lebensmittelinfektionen und -vergiftungen. Auch die von Männern geführten Singlehaushalte zeigten vermehrt Mängel auf.
Fazit
Die Hygienemängel am heimischen Herd dürfen nicht unterschätzt werden. Vor allem in der Gruppe der über 65-Jährigen sollten diese Mängel verbessert werden. Die wichtigsten Punkte sind dabei die regelmässige Händehygiene, das Sauber halten des Spülbeckens und das regelmässige Austauschen der Abwaschutensilien, insbesondere des Lappens.
16.10.2008