Mangelernährung: Auch in der Schweiz ein Thema
Mangelernährung kann bei Personen mit Unter-, Normal- und Übergewicht vorkommen. Diese Diagnose wird bei jedem fünften hospitalisierten Patienten in der Schweiz festgestellt. Die neue Broschüre „Mangelernährung trotz Überfluss?!“, gemeinsam verfasst von Fachorganisationen und Berufsverbänden, informiert über diese alarmierende Situation.
Bei Spitaleintritten werden bei jedem fünften Patienten in der Schweiz Anzeichen von Mangelernährung festgestellt. Dieser Umstand mag erstaunen, bringen doch 37% der Schweizer Bevölkerung zu viel Gewicht auf die Waage – und Lebensmittel sind in unserem Land in grosser Fülle leicht zugänglich.
Die Broschüre "Mangelernährung trotz Überfluss?!" orientiert das breite Publikum über Fakten und räumt Vorurteile aus dem Weg, so auch dieses, dass nur Untergewichtige mangelernährt sind. Der Leitfaden wird unter der Regie von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, der Gesellschaft für klinische Ernährung in der Schweiz GESKES und dem Schweizerischen Verband dipl. Ernährungsberater/innen HF/FH SVDE herausgegeben. Realisiert werden konnte die Broschüre dank finanzieller Unterstützung von der Vereinigung Diät – Fachgruppe Medizinische Ernährung und dem Bundesamt für Gesundheit BAG.
Mangelernährt können Personen mit Unter-, Normal- und Übergewicht sein, wenn eine ausgewogene und bedarfsdeckende Ernährung nicht gewährleistet ist. Zu geringes oder zu einseitiges Essen, krankheitsbedingte Nährstoffverluste oder ein erhöhter Bedarf sind Faktoren, die Mangelernährung begünstigen. Die Versorgungsdefizite manifestieren sich schleichend, oft als verborgener Prozess und als Folge von Erkrankung, Schmerzzuständen, Beweglichkeitseinschränkungen, Depression oder Einsamkeit. Aber auch zu hohe Arbeitsbelastung, Stressfaktoren, häufiger Alkoholkonsum, ungesunde Körperideale und Modetrends können Mangelernährung begünstigen. Die Folgen davon sind gestörte Funktionen wichtiger Organe, geschwächtes Abwehrsystem und allgemein verschlechterte Lebensqualität.
Die Broschüre gibt vorbeugende Anregungen, Behandlungsvorschläge und verweist auf die Fachstellen, die qualifiziert mit Rat und Tat helfen können. Ein kleiner Test erleichtert die Klärung der eigenen Situation und zeigt eine eventuelle Gefährdung an.
Kostenloser Bezug der Broschüre auf Deutsch, Französisch und Italienisch:
Vereinigung für Diät, Elfenstrasse 19, Postfach 1009, 3000 Bern 6, Telefon 031 352 11 88, Fax 031 352 11 85, info@hodler.ch.
21.03.2011