Obst und Gemüse – Mehr Schein als Sein?
Ernährungswissenschaftler schlagen Alarm: Die Qualität von Obst und Gemüse hat in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Vor allem ist der Verlust von wichtigen Spurenelementen und Vitaminen festzustellen.
Mehr Schein als Sein
Betrachtet man das Sortiment der Supermärkte, steht einer gesunden Ernährung nichts im Wege. Das Obst und Gemüse bietet auch einen optischen Anreiz zum Kaufen. Äpfel sind wie genormt, Kartoffeln und Orangen nach Grösse verpackt, der frische Spinat leuchtet in appetitlichem grün.
Doch: Was uns aus den Regalen der Supermärkte entgegenstrahlt, ist mehr Schein als Sein. Untersuchungen belegen, dass der Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel rapide abnimmt und eine gesunde Ernährung auf dieser Basis kaum noch möglich ist.
Auswirkungen auf Gesundheit sind beträchtlich
Äpfel und Bananen lassen sich nach dieser Untersuchung kaum noch als Lebensmittel bezeichnen, denn der Verlust an Vitamin C bei Äpfeln beträgt rund 80% und Bananen verlieren satte 92% an Vitamin B 6.
Eine 1999 veröffentliche Studie der US Ärztekammer belegte, dass gerade die B-Vitamine das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles mehr als halbieren können. Ähnliches gilt für Vitamin C, das die Immunität gegen Infektionen vermindert, das Cholesterin auf natürliche Weise senkt, die Wundheilung beschleunigt und Gefässkrankheiten entgegenwirkt.
Die Anteile an lebenswichtigen Mineralien ging bei einigen Sorten um weit mehr als 50% zurück. In Stangenbohnen sank beispielsweise der Anteil von Natrium auf nahezu Null. Natrium ist ein wichtiger Stoff für das Nervensystem und die Muskelbildung. Brokkoli verlor rund 75% seines Kalziums, das Zähne und Knochen stärkt. Gleich gross ist der Verlust bei Karotten an Magnesium, welches dem Körper vor Herzleiden, Asthma und Nierensteinen schützt. Bei Spinat nahm der Eisengehalt um durchschnittlich 60% ab.
Moderne Landwirtschaft ist Schuld
Die Ursachen für diese alarmierende Entwicklung sehen die Ernährungswissenschaftler in der modernen Landwirtschaft. Es werde zu viel Wert auf schnell wachsende Pflanzen gelegt. Durch die Überlastung der Böden fänden sich dort nicht genug Mineralien und Spurenelemente. Dazu kommt, dass die vermehrt eingesetzten Kunstdünger diese Substanzen nicht mitliefern würden.
Alternativen sind gefragt
Die Empfehlung der Ernährungswissenschaftler für eine gesunde Ernährung fünfmal am Tag frisches Obst und Gemüse zu essen, erscheint auf der Basis der Untersuchungen mehr als zweifelhaft. Bei den meisten Nahrungsmitteln würde selbst die doppelte Menge nicht ausreichen um den Grundbedarf an Nährwerten abzudecken.
Nach Ansicht vieler Ernährungswissenschaftler könnten hochwertige Nahrungsergänzungsmittel die Mängel in der Ernährung ausgleichen. Das eine gesunde Ernährung viel frisches Obst und Gemüse enthalten sollte, bleibt unbestritten, aber eine Aufwertung durch qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel erscheint auf der Basis der Untersuchungen mehr als sinnvoll.
Wichtig ist aber auf die Qualität solcher Produkte zu achten. Vitamine und andere Mikronährstoffe sind sehr empfindlich und erfordern bei ihrer Gewinnung spezielle Verarbeitungstechniken.
16.08.2006